Nun ist er also da, der Tag, den ich so hasse – wir fahren zu unserem letzten Übernachtungsort. In Alamosa mache ich noch schnell ein Foto vom netten Courthouse und dann fahren wir durch bis nach Castle Rock. Leider ist der Pikes Peak bereits gesperrt, sonst hätten wir noch einen Schlenker gemacht. Die Fernsicht wäre genial gewesen.

In Castle Rock machen wir einen etwa zweistündigen Shopping-Stop im Outlet, wo Willy bei North Face sowohl die gewünschte Daunenjacke als auch eine Softshelljacke ersteht. Beide waren ordentlich runtergesetzt, da hat er echt zwei super Schnäppchen gemacht.

Ich kaufe mir einen Pulli beim Tommy für 22 Dollar und ärgere mich zuhause masslos, dass ich mir den nicht noch in anderen Farben gekauft habe.

Kurz vor Denver schalten wir nochmal unser Navi ein, aber nun will es einfach nicht mehr. Wir reseten es ein paar Mal, aber es macht keinen Mucks mehr. Dann darf uns halt das Handy navigieren. Diese Navi-App ist mit der Zufahrt zu unserem Hotel total überfordert und schickt uns ständig verkehrt. Wegen etlichen Baustellen kann man auch nicht direkt vors Hotel fahren, das verwirrt sowohl die App als auch uns.

Willy fährt dann einfach von einer anderen Seite ans Hotel ran und bingo – da sind wir dann endlich. Hier gibt’s das allseits beliebte Valet-Parking , was ich natürlich wieder mal verpeilt habe. Wer denkt bei einem Comfort Inn auch schon dran, dass man nicht selber parken darf. Aber klar, das ist ein Innenstadthotel und Parkplätze sind natürlich auch in Denver knapp.

Für dieses Hotel konnte ich die Best Rate Guarantee nutzen und habe eine Nacht umsonst bekommen. Das hab ich bisher noch nie geschafft und dass es ausgerechnet in Denver klappt, ist genial. Die Hotelpreise sind hier im Bereich der 16th Street ziemlich happig, aber mit einer Freinacht ist das natürlich super .

Wir bringen nur kurz das Gepäck nach oben und starten sofort zu einer Tour in die Fussgängerzone.

Ach, es ist einfach schön hier in Denver, ich liebe diese Stadt . Allerdings fällt uns auf, dass es deutlich mehr Obdachlose gibt als vor zwei Jahren. Vielleicht liegt es daran, dass sich im Herbst einfach mehr in der Innenstadt aufhalten, wo die Chance auf ein warmes Plätzchen grösser ist als in den Parks.

Wir wollen natürlich das Versprechen einlösen, das ich André gegeben habe – wir gehen in die Wynkoop Brewerie, Gorillas retten. Das ist doch Ehrensache. Wir kommen auch grade noch rechtzeitig vor Ende in den Genuss der Happy Hour.

Wir suchen uns einen Platz direkt an der Theke, wo wir uns angeregt mit dem Barkeeper unterhalten.

Zum Abendessen bestellen wir uns jeder einen Burger, anschliessend testet Willy das Rocky Mountain Oyster, das schmeckt allerdings widerlich Gut, dass es nur ein kleines Probierglas war. Auf dem Nachhauseweg halten wir uns noch ewig im Tattered Cover Bookstore auf. Hier finden wir auch noch das eine oder andere Souvenir.

Am nächsten Tag machen wir einfach nur Sightseeing ohne besonderes Ziel. In die Mint können wir leider nicht, dazu hätten wir uns online vormerken lassen müssen

Egal, es gibt genügend zu sehen und so statten wir erstmal dem State Capitol einen Besuch ab.

Auf dem Weg zum Capitol kommen wir am Denver City und Council Building vorbei, welches ganz unter dem Motto "Against breast cancer" steht.

Das Capitol hat leider immer noch seine Mütze auf. Diesmal sind wir aber früh genug da, um uns auch innen umzusehen. Ausserdem mache ich das beim letzten Besuch vergessene Foto von der Stufe mit der Angabe der berühmten "one mile above sea level":

Ein total netter älterer Herr freut sich, dass er uns alles zeigen und erklären kann und macht anschliessend noch ein Foto von uns. Es ist so herzerfrischend, wie er sich über unser Interesse freut und wir hören ihm wirklich gerne zu.

Wir laufen weiter durch den Civic Park, wo jede Menge berittener Polizei vor Ort ist, die sind wohl da, weil eine riesige Schlange Obdachloser vor wartenden Bussen steht. Werden die Leute weggebracht, wenn's kalt ist?

Vorbei geht's an der amerikanischen Variante von Möbel XXL, statt dem Herrn Fischer steht aber ein Pferd auf dem Stuhl. Wobei sich Herr Fischer in den USA figurmässig ja gut machen würde

Anschliessend steht das Denver Art Museum auf dem Plan, was wir aber nur von aussen besichtigen sowie den interessanten Shop. Für einen ausgiebigen Museumsbesuch ist das Wetter viel zu schön.

Nicht nur das Museumsgebäude gefällt uns ausnehmend gut, auch das ganze drumherum ist eine Augenweide:

Wir laufen nochmals die ganze 16th Street entlang bis zum Commons Park am South Plate River. Der Park gefällt uns aber nicht so besonders, deswegen gehen wir wieder zurück und sitzen uns in einem kleinen italienischen Restaurant draussen in die Sonne und lassen die Seele baumeln.

Anschliessend geht’s zurück zum Hotel, wo wir unsere Habseligkeiten in beide Koffer und ins Handgepäck verteilen. Diesmal müssen wir uns keinen Kopf ums Gewicht machen, wir haben kaum was gekauft, die Koffer liegen beide unter 23 kg.

Zum Abendessen besuchen wir zum allersten Mal ein Hard Rock Cafe, wo sich Willy ein Steak und ich mir Ribs schmecken lasse.

Tja, und dann ist sie unwiderruflich da, die letzte Nacht, ein letztes Foto noch und dann nehmen wir schon mal Abschied von Denver, von den USA, von allem

Am nächsten Morgen fahren wir frühzeitig los, so gegen 6 Uhr, in der Hoffnung, wenig Stau zu haben. Aber Denver ist eine geschäftige Stadt und kurz darauf stehen wir auch schon. Wir fliegen aber erst um halb elf, da ist noch genügend Puffer drin. Um kurz nach sieben sind wir dann doch recht zeitig bei Alamo, geben unser Auto ab und fahren mit dem Shuttle zum Flughafen. Dort wird erst mal gefrühstückt und irgendwann ist leider boarding time.

Die Zwischenlandung in JFK klappt reibungslos, wir haben auch genügend Zeit zum umsteigen, das geht stressfrei vonstatten.

Für den Flug nach Hause haben wir economy plus Sitze gebucht und die überraschen uns total positiv. Die Beinfreiheit ist klasse, die Monitore in den Sitzen sind schön gross, es gibt einen USB-Anschluss und wir sitzen in einer Zweierreihe. Und schon ärgern wir uns ein wenig, dass die Flugstrecke so kurz ist, diesen tollen Sitz hätten wir gerne viel länger genossen. Nach dem üblichen Rotwein zum Essen können wir beide auch wieder gut schlafen und wir kommen ausgeruht in Frankfurt an.

Gefahrene Meilen: 239

Wetter: und blau

Hotel: Comfort Inn downtown, 158,35$ inkl. Tax, die zweite Nacht war umsonst. Für die zweite Nacht wurden auch die 28$ Valet-Parking nicht berechnet. Sehr schönes Hotel, Zimmer etwas klein, aber durchaus ausreichend. Frühstück inklusive. Ein perfektes Stadthotel, vor allem zu diesem Preis

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