15.05.2010 – Ajo-Tombstone

Im Reich von Doc Holliday

Schon beim Aufstehen fragte mich Willy, ob ich von seiner Aktion nachts etwas mitbekommen hätte. Hatte ich – klaro und was es war, hab ich ja schon gestern verraten. Sonst wäre mir nämlich keine gescheites Motto des Tages eingefallen... Willy hatte das Viech dann abgemurkst und die Toilette heruntergespült. Ich hätte es schön dekorativ auf dem Bett drapiert.

Das hat mich gar nicht so sehr geekelt – ich hab's ja nicht gesehen....Aber Bed Bugs muss es dort auch geben, denn an beiden Armen hats mich fürchterlich gejuckt und später hatte ich dann auch die selben Bläschen, die mein Angegrauter 2008 in Lone Pine von den Bed Bugs bekommen hat. Gottseidank haben wir die nicht mit nach Hause mitgeschleppt.

In Why bogen wir auf den North-Tucson-Ajo-Highway ab und konnten noch einmal wunderschöne Kakteen geniessen. Eigentlich hatten wir von da auch ein schönes Filmchen, aber das ist Mr. Delete zum Opfer gefallen

Unterwegs kamen wir an einem – ja, wie nennt man das denn jetzt – Race Field vorbei, auf dem wohl irgendwelche Rennen ausgetragen werden, das lässt uns zumindest ein Plakat glauben.


Dann entdeckten wir, dass wir geradewegs an der Mission San Xavier del Bac vorbeifahren würden. Ich hatte zwar immer wieder mal was davon gelesen, mich aber weiter nicht damit beschäftigt. Nun gut – wenn wir eh dort fahren – was spricht gegen einen Halt. Ich kannte die Mission von anderen Fotos immer nur mit Gerüst und war total perplex, dass sie sich vollkommen gerüstfrei präsentierte.

Leider konnten wir den sehenswerten Altar nicht besichtigen, da grade eine Messe stattfand und man nicht eintreten durfte.

Immer wieder passierten wir Border-Control-Stationen. Wir sind (bzw. waren) ja auch dunkelhaarig, aber wie Mexikaner sehen wir eindeutig nicht aus. Wir mussten jedes Mal unseren Reisepass zeigen und wurden gefragt, woher wir kamen. Die meisten waren neutral bis freundlich, aber zweimal waren die richtig aggresiv. Da wird einem schon anders.... ;( 

Boarder Control...heimlich aus dem Auto fotografiert...*bibber*
Boarder Control...heimlich aus dem Auto fotografiert...*bibber*

Nach der Missions-Besichtigung und der für diesen Tag letzten Border-Control fuhren wir über den I19 bis Green Valley und nahmen die Abkürzung über die Box Canyon Road. Das war eine Schotterstrasse, auf der uns ab und zu Einheimische entgegenbretterten.
Die war jetzt nix besonderes, aber als Einstimmung fürs Offroad-Fahren ganz ok, ausserdem ne gute Abkürzung.

In Tombstone konnten wir auch gleich im Trailraiders Inn einchecken. Wir hatten Zimmer Nr. 1 und wurden vom Besitzer schon mal vorgewarnt, dass heute ein Bus mexikanischer Schulkinder hier übernachten würde....Wir machten uns kurz frisch und liefen dann die paar Schritte um die Ecke ins Zentrum von Tombstone. Vom Motelbesitzer hatten wir die Auskunft bekommen, dass um 14.00 die Schiesserei stattfinden würde. Eigentlich steht keiner von uns auf solche Touri-Veranstaltungen, aber das wollten wir uns trotzdem ansehen.

Leider war weit und breit nix von einer Schiesserei zu sehen, also vertrieben wir uns die Zeit, denn um 15.00 wäre dann die nächste. Aber: Fehlanzeige – auch da tat sich nichts. Was nun – zum Motel zurück an den Pool

oder hierbleiben und irgendwie die Zeit totschlagen – wir beschlossen, dazubleiben und stöberten in den vielen Geschäften herum. Dabei kauften wir uns jeder einen Cowboyhut und vergrösserten unsere Pin-Sammlung. Dann war endlich 17.00 und – wie konnte es anders sein: auch wieder keine Schiesserei. Irgendwie kamen wir uns ein wenig veräppelt vor – oder haben wir irgendwas nicht kapiert??? Kann das sein, dass man sich dafür Tickets holen muss, ich blickte da nicht so richtig durch.....aber egal. ?(

Ich bin ja eine bekennende Auswanderer-Serien-Guckerin – hier bei Tombstone lebt Yvonne Willmer, die auf der Apache-Spirit-Ranch arbeitet. Mal sehen, ob wir sie beim Shoppen treffen :lol: (wohl eher nicht, wir sind ja schliesslich nicht vom Fernsehen...). Ausserdem hat sie ihr Brautkleid ja auch schon gekauft... :P 

Gegen 18.00 gingen wir dann ins Longhorn Restaurant zum Ribs essen. Da wir immer noch unter dem Jetlag litten, gingen wir auch an diesem Abend relativ früh schlafen. Leider fand ich nicht so schnell Ruhe, denn über uns war so eine Art Dachboden, da musste wohl ein Mäuschen sein Unwesen treiben. Es trippelte dort oben herum, das hat mich ganz schön genervt. Aber immerhin noch besser als angriffslustige Kakerlaken. Kurz nach Mitternacht kam der Bus der Mexikaner von einem Ausflug zurück – da war dann Ende mit Nachtruhe. Bis die ca. 50 Kids endlich alle in den Zimmern waren und so langsam schlafen gingen, ging noch ne ganze Zeit vorbei.


Fazit:
Plus:
Tombstone ist eine sehr nette kleine Westernstadt, die man, falls man in der Gegend ist, unbedingt sehen sollte.

Minus: nix


Unterkunft:
Trailriders Inn: Sehr sauber, tougher Besitzer, netter kleiner Pool

 

Essen:

Longhorn Restaurant: Lecker und sehr zu empfehlen. Sehr authentisch!

 

Wetter: Perfekt

 

16.05.2010