25.5.2010 – Escalante

Where are the Marbles?

Dieser Morgen hatte es gleich in zweifacher Hinsicht in sich: Erstens ist im Geschäft mein Bon-Drucker kaputt gegangen und zweitens ist die „Neue“ nicht erschienen. Gegen später hatte sie wohl angerufen, um für die ganze Woche abzusagen. Und das, wo es meiner Vertretung eh nicht so gut geht..

Also erst mal ans Handy und Deutschland angerufen. Der Bondrucker macht tatsächlich keinen Mucks mehr, von hier aus kann ich auch gar nichts gross unternehmen, ausser per Express einen neuen bestellen. Ohne kann man abends keine Abrechungen rauslassen, ausserdem ist die Kassenschublade an den Drucker gekoppelt (wer hat bloss so einen Schmarrn programmiert...) Eine neue „Perle“ kann ich leider nicht herbeizaubern. Über die Feiertage konnte sich meine Vertretung wohl ein bisschen erholen, es ging ihr wieder etwas besser und sie konnte vorerst noch weitermachen. Allerdings mussten beide nun alleine ran...ich hoffte, dass es zu bewältigen war.

Das hat natürlich meine Urlaubslaune mächtig nach unten gezogen, aber ich riss mich zusammen, denn Willy kann dafür ja gar nichts. Es ist wie es ist und da muss ich jetzt durch.

Wir holten uns Kaffee und Sandwiches bei Subway, packten es in unsere Kühltasche und fuhren Richtung Boulder. Wir wollten heute die Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls machen. Wir hatten lange überlegt, was wir in Escalante ansehen wollten, konnten uns aber einfach nicht entscheiden. Ich war eigentlich nicht so sehr für den Wasserfall, aber mit Willys Argument „ein bisschen was Grünes nach dem vielen Rot tut den Augen sicher gut“ liess ich mich dann überreden. Und er hatte recht.

 

Der Trail ist sehr schön, und man kann schön teilweise am Calf Creek entlang laufen. Da wir recht früh unterwegs waren, war es auch noch nicht zu heiß und es liess sich gut aushalten.

 

Noch eine letzte Kurve – dann sah man durch das Grün schon einen kleinen Blick auf unser Ziel erhaschen:


Der Wasserfall verschlug mir für einen Moment die Sprache, ich wusste ja von vielen Reiseberichten und Bildern, wie er aussieht, aber Fotos können das einfach nicht rüberbringen. Ich weiss nicht, wie viele Bilder ich gemacht habe, aber es waren einige....

Wir hielten uns ungefähr eine Stunde auf, plauderten immer mal wieder mit einem der Lehrer und beobachteten die Kids beim plantschen. Dann machten wir uns auf den Rückweg. Am Parkplatz machten wir auf einer der Holzbänke ein kleines Picknick und liessen uns den Footlong schmecken.


Nun hätten wir noch Zeit für einen der Slot-Canyons gehabt, den Hexengarten oder das Aetschi-Baetschi-Valley. Wir entschieden uns aber für den Moki Hill, die Daten hatte ich mir schon lange von

Fritz Zehrer

geholt, noch bevor er sie auf seiner Website veröffentlich hatte. Da es uns letztes Jahr zeitlich nicht gereicht hatte, wollten wir das Gebiet dieses Mal erkunden.

Wir fuhren die Old Sheffield Road, wie es uns vom GPS vorgegeben wurde, aber nach ungefähr der Hälfte der Strecke wollte uns der Track einfach nicht mehr auf de Strasse weiterfahren lassen. Hatten wir was übersehen? Wo ging den ein Weg rechts ab? Wir fuhren nochmal kurz zurück und versuchten es erneut....nix zu sehen. Wir parkten und liefen querfeldein, aber das schien uns auch nicht der richtige Weg zu sein. Also fuhren wir noch ein Stück weiter, bis wir halblinks ein geparktes Auto sahen. Mhh, vielleicht waren wir hier richtig – das GPS aber sagte: No – wrong way. Also fuhren wir nochmals ein Stück weiter, denn hier irgendwo musste der Moki Hill doch sein.

Dann entdeckte Willy rechts ein Feld mit einigen Moki-Kugeln und fuhr auf das Plateau, bis zu einem Schild, auf dem stand, dass man ab hier nicht mehr weiterfahren könne. Anscheinend waren wir richtig.

 

Dazu möchte ich erwähnen, dass nicht die Daten von Fritz Zehrer falsch waren, sondern wir einfach unser GPS-Gerät nicht im Griff hatten.

 

Nun liefen wir einfach in die Richtung weiter, die unser GPS als Ziel markiert hatte. Und da waren sie auch – Mengen von Moki-Marbles in allen Grössen. Sie bestehen aussen aus Eisenoxid und innen aus Sand, bzw. Sandstein.

Bei meiner Internet-Recherche über diese Marbles musste ich erstaunt lesen, dass man 2 solcher Kugel im Set beim Versandhaus Klingel für 29,90 erwerben kann. Bei Esoterikern sind diese Steine hoch geschätzt, obwohl es heisst, ihre Wirkungsweise würde nur an ihrem Fundort funktionieren.

Es ist schon sehr verlockend, sich einfach eine dieser Kugeln zu mopsen, aber ich dachte an das ungeschriebene Gesetz und die Bitte von Fritz in seiner damaligen Mail und nahmen keine mit. Sehr viele dürften sich da nicht daran gehalten haben, es wird immer wieder davon erzählt, dass professionelle Sammler hier unterwegs sind und die Kugeln dann bei E...y verticken (oder an Versandhäuser verkaufen....)

Hier ist nochmal eine gute Erklärung zu den Marbles zu finden Mokis


Nachdem wir die Kugeln ausgiebig bestaunt und fotografiert hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Hier draussen herrscht pure Einsamkeit, ausser ein paar Spuren von Schlangen im Sand deutet nichts auf irgendwelche Lebewesen hin. Doch halt, jede Menge Kothäufen, bei denen Willy mir weismachen wollte, dass sie von Berglöwen stammten....Ich hoffte, dass die alle grade ihren Mittagsschlaf halten.

Der hier hat sicher auch einen Namen, ich konnte aber nichts darüber herausfinden. Schön sieht er auf jeden Fall aus:

Wir fanden diese beiden Ausflüge ausreichend für heute, auf mehr hatten wir auch keine Lust. Wir gingen duschen, machten die Koffer für den nächsten Tag bereit und gingen zum Dinner ins Cowboy Blues. Wir tranken jeder ein Bier, Willy ass ein Steak und ich, wie letztes Jahr, Boneless Ribs. Mhhh – ich hab direkt noch den Geschmack auf der Zunge – die sind so was von lecker....

 

 

Fazit:

Plus - Endlich waren wir beim Moki Hill, Lower Calf Creek Falls schöner als erwartet

 

Minus - wieder mal bad news vom Geschäft

 

Motel: nochmals Circle D

 

Essen: Cowboy Blues

 

Wetter: perfekt

 

26.05.2010