31.5.2010 – Holbrook – Las Vegas

Take it easy


Diese Nacht hatten wir zum ersten Mal wieder beide durchgeschlafen, endlich hatten sich unsere Probleme weitestgehend gelöst (dachten wir damals zumindest...) und den Zug hatten wir auch nicht gehört. Während Willy unsere 2 Koffer und unser Handgepäck ins Auto lud, lief ich über den Platz und machte noch ein paar Fotos – ist ein bisschen autolastig – aber ich liebe diese alten amerikanischen Schlitten:

unser Wigwam
unser Wigwam
alter Ford und neuer Ford
alter Ford und neuer Ford

Schräg gegenüber des Motels tankten wir und holten uns noch einen Coffee-to-go. Mir wurde ein wenig mulmig, die Typen, die dort rumhingen, sahen alles andere als vertrauenerweckend aus und hatten schon das eine oder andere Erfrischungsgetränk intus....

Mittlerweile freuten wir uns nun so richtig auf Vegas. 3 Tage nur faulenzen und am Pool liegen würde uns nach all der Aufregung sicher guttun. Wir bedauerten es allerdings sehr (und tun es auch jetzt immer noch), dass wir den Apache Trail nicht fahren konnten. Wir hatten diese Tour ja extra so geplant, dass wir möglichst viele unserer Wunschziele unterbringen, denn die nächsten Jahre werden wir nur im August fliegen können (toll, da hat man keine schulpflichtigen Kinder mehr und darf in der vollsten und teuersten Jahreszeit Urlaub machen...) Die nächsten Urlaube werden deshalb auch im kühleren Nordwesten der USA stattfinden.

Aber seis drum, wir waren froh, wenigstens pünktlich heimfliegen zu können und wollten nun das Beste daraus machen – und Vegas ist ja auch nicht zu verachten.

Wir hatten lange überlegt, ob wir noch den Pertriefied Forest besuchen sollten, aber da noch einige Meilen vor uns lagen und wir nicht schon wieder hetzen wollten, liessen wir es dann doch sein.

Unser nächstes Ziel war dann Winslow, dorthin wollte ich unbedingt wegen dem Eagles-Klassiker „Take it easy“ - ….standin' on a Corner in Winslow/Arizona. Als Eagles-Fans war der Besuch ja eigentlich auch Pflicht, oder?

Winslow wird grade kräftig aufgehübscht und wir mussten mehrmals Umleitungen fahren, bis wir endlich an der berühmten Ecke waren. Eigentlich ist das ja nur eine Hauswand, die schön bemalt ist, aber für Anhänger der Eagles ist es halt was besonderes....

standin' on the corner.....
standin' on the corner.....

Hier ist der Text für alle, die mal mitsingen möchten...:

 

Well, I'm running down the road
tryin' to loosen my load
I've got seven women on
my mind,
Four that wanna own me,
Two that wanna stone me,
One says she's a friend of mine
Take It easy, take it easy
Don't let the sound of your own wheels
drive you crazy
Lighten up while you still can
don't even try to understand
Just find a place to make your stand
and take it easy
Well, I'm a standing on a corner
in Winslow, Arizona
and such a fine sight to see
It's a girl, my Lord, in a flatbed
Ford slowin' down to take a look at me
Come on, baby, don't say maybe
I gotta know if your sweet love is
gonna save me
We may lose and we may win though
we will never be here again
so open up, I'm climbin' in,
so take it easy
Well I'm running down the road trying to loosen
my load, got a world of trouble on my mind
lookin' for a lover who won't blow my
cover, she's so hard to find
Take it easy, take it easy
don't let the sound of your own
wheels make you crazy
come on baby, don't say maybe
I gotta know if your sweet love is
gonna save me, oh oh oh
Oh we got it easy
We oughta take it easy


Wir machten unsere „wir-waren-auch-hier“-Fotos und stürmten dann den gegenüberliegenden Andenken-Shop, wo ich mir unter anderem eine Live-CD eines Eagles-Konzertes kaufte. Wir schlenderten noch eine Weile herum, holten uns einen Kaffee und ein spätes Frühstück beim gelben M und machten uns dann auf zur Weiterfahrt. Die verlief ganz unspektakulär, wir erinnerten uns bei vielen Exits an unsere beiden vergangenen Urlaube. Wir hörten uns natürlich auch gleich die CD an und als dann das besagte Lied kam, mussten wir wirklich lachen, denn der Liedtext wurde kurzerhand an die Life-Locatioan angepasst: ...standin on a corner in Southern-California....auch ne nette Variante.

Irgendwann hatten wir es dann auch geschafft und waren kurz vor dem Hoover Dam. Den hatten wir bisher noch nicht gesehen, denn wir sind sonst immer über Henderson gefahren. Diesmal nahmen wir den Stau aber in Kauf und fuhren am Damm vorbei. Wir brauchten fast zwei Stunden, bis wir endlich freie Fahrt hatten und es endlich wieder vorwärts ging. Da der Verkehr fast stillstand, machte ich nur aus dem Fahrzeug heraus ein paar Fotos.


Die Brücke ist mittlerweile fertig, und auch  für den Verkehr freigegeben:

Endlich tauchte dann auch die wohlbekannte Silhouette von Las Vegas auf. Wir fuhren als erstes gleich zur Alamo-Station am Flughafen, um die Rückgabe unseres Fahrzeuges zu klären. Der Mitarbeiter meinte, daß das keine Probleme gäbe und hinterlegte es auch gleich in unserem Account. Ich fragte auch gleich nach der Erstattung des Ersatzreifens und des Öls – auch da sollte es angeblich keine Schwierigkeiten geben. Anschliessend machten wir noch einen kurzen Halt am Flughafen selbst, ich wollte am BA-Schalter abklären, ob wir die bereits bezahlten und reservierten Sitzplätze bekommen könnten. Der Mitarbeiter vertröstete uns auf den nächsten Abend, da die Flüge angeblich an diesem Tag noch nicht im System seien. Nun gut, wir waren am nächsten Abend noch mal dort – dasselbe Sprüchlein wieder. Na dann werde ich mich halt am Mittwoch abend selber drum kümmern. Das Geld für die Reservierung war natürlich futsch. Da will man es einmal im Urlaub bequem haben und schon wars nix.

Am Strip hatte sich innerhalb von 14 Monaten einiges getan, viele Baustellen waren verschwunden und neue Gebäude waren zu sehen. Das würden wir uns dann an einem der Abende ein wenig ansehen.

Beim Check in war es leer und wir kamen gleich an die Reihe. Ich fragte, ob wir ein Zimmer in einer höher liegenden Etage und mit Strip-View haben könnten (gleich 2 Sonderwünsche tststs...) und wir hatten Glück – wir bekämen das sogar ohne Aufpreis...ich dachte kurz drüber nach, ob wir der netten Dame ein Scheinchen vermachen sollten, aber ihr Kollege beobachtete uns mit Argusaugen, so dass wir es lieber sein liessen. Einziger Wermutstropfen: es war ein Raucherzimmer, aus dem wir den Mief auch die ganzen 3 Tage nicht loswurden.....

Wir hatten einen schönen Blick auf die Bellagio-Fountains, auf den Ballon des Hotels Paris und auf den Eiffelturm. Wir schauten eine Weile den Wasserspielen zu, dann zogen wir los auf eine erste Erkundungstour.

Fazit: Irgendwie freuten wir uns doch auf Vegas...

 

Plus: Ich war endlich an DER Corner....take it easy...lalalalala....

 

Minus: um den verpassten Apache Trail tut es uns echt leid....

 

Unterkunft: Planet Hollywood Las Vegas

 

Essen: Spice Market Buffett

 

Wetter: perfekt

 

01.06.2010