Bei der Planung dieser Reise waren wir uns nicht wirklich sicher, ob wir das Richtige tun, wenn wir Schnee, rote Steine und dann auch noch Las Vegas miteinander
verbinden.
Im Nachhinein kann ich nur sagen – besser hätten wir es nicht machen können. Wir hatten einen absolut traumhaften Urlaub, die Mischung aus white, red and blue hat ihn zu etwas ganz besonderem gemacht und wir würden das jederzeit wieder genauso machen. Nö, stimmt nicht ganz – das
nächste Mal würde ich mit meiner besseren Hälfte einen längeren roten Teil aushandeln
Der weisse Teil:
Durch die 6-aus-10-Kombi unseres Skipasses hatten wir in Park City keinen Stress und konnten uns die Tage schön einteilen.
Was uns wieder mal total beeindruckt hat, war Höflichkeit und Respekt vor dem anderen – wie man es von den Amerikanern gewöhnt ist. Es gab kein Drängeln und Schubsen an den Liften, keiner ist
einem auf dem Ski rumgestanden und durch das geordnete Anstehen ging es auch am Feiertagswochenende schnell vorwärts.
In Deer Valley wird der Skifahrer noch ein wenig mehr verwöhnt, dort stehen an den Liften die bereits erwähnten Kleenex-Boxen fürs Näschen bereit.
Die Skier kann man kostenlos bis zum nächsten Morgen lagern lassen, das kostet in Park City Mountain 7 Dollar pro Nacht. Ausserdem ist die Personenkapazität – ähnlich wie in St. Anton – begrenzt.
Dem kann man aber gegensteuern, wenn man sich am Ende des Skitages gleich für den nächsten Tag Karten besorgt.
Überall an den Bergstationen stehen Guides an den Übersichtstafeln, die einem weiterhelfen. Auch auf den Pisten wird aufgepasst, dass keiner gegen die Regeln verstösst. Im Gegensatz zu Europa, wo
man oft mehrmals am Tag den Helikopter zu verunglückten fliegen sieht, war hier keiner zu hören. Ausser der für's Heli-Skiing
Was uns ebenfalls positiv aufgefallen ist: es gibt keine Betrunkenen auf und neben der Piste, allgemein wird dort wenig Alkohol auf den konsumiert, obwohl es welchen zu kaufen gibt. Das fanden wir sehr wohltuend, genauso wie die musikalische Berieselung, die absolut unserem Geschmack entsprach.
Die Pisten waren allesamt TOP präpariert, auch am Abend waren die Pisten noch in einem 1a Zustand. Es gab keine Eisplatten, der Schnee war durchweg griffig
und fluffig, man sieht es auch auf den Videos, wie er schön aufwirbelt.
Ein Amerikaner hat mir mal im Lift erzählt, dass er sauer ist, weil kein gescheiter Schnee liegt, die Pisten wären total vereist. Ich hab ihm empfohlen, doch mal in Europa skizufahren, dann würde
er den Utah-Snow aber schnell wieder zu schätzen wissen.
Der rote Teil:
Der Red-Mountail-Trail bei war ein klasse Hike mit zwei absolut umwerfenden Aussichtspunkten. Hier würde ich gerne noch mal ohne Schnee laufen.
Den Snow-Canyon haben wir ziemlich gründlich angesehen, dieser hat uns, wie beim ersten Besuch 2009, richtig gut gefallen. Da gibt es noch einige Ecken, die wir gerne erkunden würden.
Wir sind beide richtige Valley-of-Fire-Fans geworden. Bei unserem ersten Besuch 2008 sind wir nur bis zu den Beehives gefahren, dann entschieden wir uns zur Weiterfahrt. Welch ein Fehler. Durch
die vielen schönen Fotos in verschiedenen Reiseberichten war für uns allerdings klar: hier müssen wir 2 Tage verbringen.
Dass wir ganz nahe, und zwar zweimal, am Crazy Hill vorbeigelaufen sind, ist uns erst durch die Fotodoku von Michi aufgefallen. Zwar hatte ich mir die Infos von Ilona abgespeichert, bei der
Urlaubsvorbereitung aber nicht mehr dran gedacht. Nicht mal, als wir vor Ort waren, kam mir dieser Hügel in den Sinn.... Aber auch ohne den verrückten Hügel hatten wir zwei tolle Vormittage
abseits aller offiziellen Trails – kann ich nur empfehlen. Auch der Hike zur Firewave, der White-Domes-Trail und vor allem der kurze Hike durch den Pink Canyon sind traumhaft.
Zum Laufen war das Wetter natürlich perfekt, nur fürs Fahren auf ungeteerten Pisten war es nicht immer so ganz optimal....
Apropos Auto:
Vielen Dank noch mal an den Namensvetter meines Angegrauten für den Tip mit der Emerald-Mitgliedschaft. Wir hatten das günstigste Auto aller USA-Reisen, so wenig hatten wir bisher noch nie
bezahlt, was aber sicher auch mit an der frühen Reisezeit lag.
Wir hatten uns, da die Emerald Aisle gähnend leer war, bei Alamo ein Fahrzeug ausgesucht. Leider war auch dort die Auswahl nicht berauschend. Da wir aber eh keine Hardcore-Strecken vor uns
hatten, entschieden wir uns für den AWD mit dem grössten Platzangebot, das war ein Chevrolet Equinox.
Dieser hat uns sehr zuverlässig überall hin gebracht, auch auf den beiden Matsch-Pisten hat er keine Zicken gemacht und uns zuverlässig aus der Pampe rausgeschaufelt. Lediglich das Sirius-Radio
war mal wieder nicht freigeschaltet, das scheint in letzter Zeit bei Alamo Mode zu werden, immerhin war das jetzt das 3. Fahrzeug in Folge ohne Lizenz. Warnlampen sind diesmal auch keine
angegangen
National hat uns – wie bereits im Bericht erwähnt – noch ein kleines ins Nest gelegt. Nach der Ankunft in Deutschland bekamen wir eine Rechnung per Mail über Zusatz-Kilometer,
Zusatz-Fahrer, Aufpreis für eine grössere Klasse etc. und man wollte nochmals 1200 Dollar von uns. Erst mal dachte ich, ich krieg nen Herzanfall , aber nachdem der Puls wieder
Normalfrequenz hatte, kramte ich mein bestes Reklamations-Englisch heraus und schilderte dem Kundencenter mein Anliegen.
Es hat geschlagene 10 Tage gedauert bis Antwort kam, aber zumindest konnte man die Angelegenheit zu unserer vollsten Zufriedenheit
regeln. Warum uns das alles zusätzlich berechnet wurde, konnte man nicht nachvollziehen, die National-Mitarbeiterin an der Ausfahrt, die uns auch den Vertrag ausgedruckt hatte, schien sehr
kompetent zu sein.
Der blaue Teil
In Vegas waren wir so faul wie noch nie zuvor – wir waren kein einziges Mal an den Fountains des Bellagio, auch sonst sind wir ausser den Wegen vom und zum Zimmer kaum einen Meter gelaufen – aber
das faul sein für 3 Tage haben wir richtig genossen. Das war der Ballermann-Anteil dieses ansonsten recht sportlichen Urlaubs.
Auch beim shopping waren wir sehr zurückhaltend. Ausser einem neuen Paar Wanderstiefel für mich und meinem Kokopelli, sowie ein paar Kleinigkeiten beim Walmart haben wir nix eingekauft.
Das grösste Highlight war natürlich das Wiedersehen mit meinem Dad und das Kennenlernen meiner „kleinen Schwester“. Wir haben uns sofort toll verstanden und mein Vater ist total stolz auf seine
beiden Mädels. Im Mai kommen die beiden nach Deutschland – Daddy will mal sehen, wo seine Älteste sich niedergelassen hat und meine Schwester muss unbedingt in die schwäbische Besenkultur eingeführt werden.
Unterkünfte
Mit unseren Hotels waren wir dieses Mal mehr als zufrieden. Unsere Favoriten waren hier:
BW Coral Hills
North Shore Inn
Unser(e) Condo Ferienwohnung in PC
EinenGriff ins Klo hatten wir diesmal nicht – sämtliche Pools waren auch Pools und keine Parkplätze und auch die Duschköpfe waren überall installiert. Dass die Möbel im Flamingo recht abgewohnt waren,
hat uns nicht weiter gestört.
Auch essenstechnisch hatten wir keinen Reinfall – hier die besten 3:
Gun Barrel in St. George
Los Lupes, Mesquite
Outback in Las Vegas
Zweimal gabs etwas kritische Situationen, als wir im sprichwörtlichen Schlam(m)assel auf dem Smithonian Byway und auf dem Weg zu Yants Flat etwas ins Schlingern kamen. Willy hat das aber ganz
souverän gemeistert – da merkt man das Popometer. Und Spass hat ihm das auch noch gemacht – mir weniger - zumindest teilweise...
Insgesamt sind wir 1870 Meilen gefahren und haben dabei für 214 Dollar getankt. Dieses Mal mussten wir nur einmal mit der Karte zur Kasse, um die Pumpe freischalten zu lassen. Alle anderen Male
hat es mit der Postleitzahl von Tulsa/OK geklappt. Chevron probieren wir gar nicht mehr, da klappt es nie. Es gab aber genügend Alternativen.
Zum Schluss noch ein kleiner Versuch – der Panorama-Maker macht auch 3D-Panos. Wer noch so ne rot/grün Brille rumliegen hat, kann ja mal gucken....
Park-City Panorama
Blick in den Snow Canyon vom Red Mountain Trail:
Snow Canyon Overlook:
Snow Canyon Panorama: