Gehe einmal im Jahr dorthin, wo Du noch niemals warst (Dalai Lama)
The Hanging Bison-Tour – die
Entstehung
Auf Kreuzfahrt gehen? Ich?? Im Leben nicht! Das ist was für alte Leute. O-Ton meines lieben Gatten: Mit nem WoMo nach Alaska? Ich?? Vergiss es! Das ist was für jüngere Leute.....so oder ähnlich
kann man sich die Diskussion vor diesem Urlaub vorstellen
Im Geiste sah ich mich schon im bayerischen Wald wandern (nicht dass ich was gegen den bayerischen Wald hätte, aber alles zu seiner Zeit, noch bin ich keine siebzig ). Aber was anderes fiel mir für den Reisemonat August nicht ein. Südwesten – zu heiß,
Nordwesten – da waren wir doch erst. Yellowstone – war toll, aber nach drei Jahren schon wieder dorthin? Nee, ich will was neues sehen. Südeuropa: noch viel heisser, noch viel voller und
ausserdem will ich gar nicht am Strand bruzzeln...
Eines Tages war es wieder mal soweit – es war Forentreffen. Und bei dem Treffen äusserte sich unsere liebe Andrea über Alaska. Und über eine Kreuzfahrt dorthin. Bingo – das ist es. Kreuzfahrt
nach Alaska – das wärs doch. Ich käme nach Alaska und der Göttergatte müsste nicht selbst dort hintuckern und überhaupt – ne Kreuzfahrt nach Alaska, das ist bestimmt nix für alte Leute....also
ganz vorsichtig mal bei ihm angeklopft, und was soll ich sagen: Er war sofort einverstanden, aber sowas von .
Also wurde Tante Google befragt, auf Kreuzfahrten spezialisierte Seiten aufgerufen, Angebote von Canusa angefordert – aber: irgendwie war nix dabei. Der Termin passte nicht oder der Preis. Also
blieb das erst mal auf Eis liegen – die Zeit wird’s schon richten....
Im November dann der nächste Anlauf: und siehe da – es gab ein Angebot, dass uns sowohl preislich als auch terminlich genau entgegenkam. Schnell ein paar Flüge nach Seattle gecheckt – perfekt: am
24.7. ginge ein Flieger mit Condor zu einem für die Sommerferien unschlagbaren Preis und zwei Tage später sollte die Kreuzfahrt starten.
Schnell den Liebsten in der Arbeit angerufen: Duuuu sag mal, könntest Du zwei Tage eher Urlaub beantragen, dann könnten wir für 750 Eurönchen nach Seattle fliegen.....
Der Daumen hoch kam nach nicht mal zehn Minuten – Gatte und Chef waren einverstanden. Also fix für drei Wochen Flug und Rückflug gebucht, danach kümmerte ich mich um die Kreuzfahrt. Da ich mich
nicht so recht für eine der noch 4 freien Kabinen entscheiden konnte, bot mir die nette Dame vom Reisebüro an, dass sie mir die Kabine meiner Begierde für 14 Tage reserviert. WOW – was für ein Service - das nahm ich natürlich an. Und hab's prompt vergessen.
Deswegen bekam ich nach Ablauf der 14 Tage wieder einen Anruf, bei dem sie mir freudig mitteilte: Wenn sie noch interessiert sind und bis Ende der Woche buchen, habe ich sogar noch ein Schmankerl
für sie: pro Kabine ist eine Beverage-Card im Wert von 50 Dollar pro Tag und pro Person enthalten, den Bedienungszuschlag übernimmt Holland America. Da ich zwischenzeitlich in Erfahrung gebracht
hatte, dass kostenlose Bordgetränke nur aus Kaffee zum Frühstück, Eistee und Wasser bestanden, fand ich das natürlich cool ....dann nehmen wir das Schmankerl doch freudig entgegen und ich buchte die
Kreuzfahrt.
Zuvor hatte ich mich schon ein bisschen bei Betty aus Berlin über Kreuzfahrten im allgemeinen und Alaska im besonderen erkundigt und sie hatte mich per PN mit vielen Infos versorgt . So gerüstet, gabs kein grosses Zögern mehr – die Buchungsbestätigung per Mail meinerseits war
nur noch eine Formsache.
Dann im Januar ein kleiner Schock. Willy kam nach Hause und fragte ganz beiläufig: Wann genau startet unser Flieger in den Urlaub? Ich: am 24.7., wieso??? Gibts ein Problem
Hm – wie man's nimmt - halt Dich mal fest: unser letzter Arbeitstag ist dieses Jahr am 1. August und nicht wie die Jahre zuvor in der letzten Juliwoche. Ja, wer kommt denn auf die doofe Idee und
verschiebt Schulferien? Haben die sie nicht mehr alle oder was???
Ja Mensch, und nun??? Woher soll ich denn wissen, wann Eure Firma Betriebsferien macht. Ich arbeite doch nicht dort..... und zumindest Dein Chef hätte das doch wissen müssen. Hat er nicht, zumindest nicht im
November. Das heisst, gewusst hat er's schon, aber nicht dran gedacht
So ein Mist – jetzt verdaddeln wir im überwiegend regnerischen August eine ganze Woche Urlaub in Deutschland, statt in den USA zu sein. Gaaaaanz vorsichtig fragte ich mal an, was die bessere
Hälfte denn von einer Umbuchung des Rückfluges hielte – kostet bei Condor schlappe 60 Euro....
Und so kam es, dass wir 2014 ganze 4 Wochen in den USA verbringen würden. Das musste ich mir erst mal auf der Zunge vergehen lassen....dann machte ich mich mit Feuereifer an die Umgestaltung
unserer Tour. Mit der war ich eh nicht glücklich, denn wir hätten eine Miniversion unserer 2012er Tour gehabt. Nicht dass mir der Nordwesten nicht gefallen hätte, aber doch nicht gleich wieder
nach zwei Jahren. Sooo viel tolles gibt’s da auch wieder nicht. Die tollsten Sachen haben wir ja alle schon gesehen (das habe ich zu dem Zeitpunkt bereits bereut – hätten wir 2012 nicht alles
reingequetscht, wäre für 2014 noch was übrig geblieben....) Aber so konnte ich – auch mit Gerds Hilfe - eine schöne Strecke bis rüber an die Grenze von Idaho zusammenbasteln.
Als ich dann den Routenverlauf auf google maps eingab, staunte ich nicht schlecht: die Runde sah aus wie ein an einer Schnur baumelnder Bison. So kam Teil zwei der Tour auch zu ihrem Namen.
Wer nach dieser ausschweifenden Einleitung noch Lust hat, im Dodge Platz zu nehmen – nur zu: ich freue mich über viele Mitfahrer wenn es heisst: On and off the beaten path – Cruise, Coast, Cities
and Outback Caro Country