Heute hatten wir einen langen Fahrtag - gefahrene Kilometer: ca. 365
Das heutige Gebiet erinnert wieder sehr an den Südwesten der USA mit seinen roten Steinen. Allerdings sind die Las Medulas nicht wie die Canyons in den USA entstanden, sondern durch Menschenhand und zwar durch das sogenannte ruina montium, einer römischen Bergbautechnik. Es ist quasi ein Durchlöchern der Berge und späteres Überschwemmen mit großen Mengen Wasser. Dies hat die Hügel regelrecht abgetragen. Um die benötigten Mengen Wasser aus der Sierra de la Cabrera heranzubringen, wurde ein über 100 Kilometer langes Kanalsystem erbaut. Teile dieses Systems sind noch heute erhalten. Zuerst wurden wir aber beim Blick aus dem Hotelfenster mit ein paar Heissluftballons überrascht. Dann ging es auf die Fahrt nach Las Medulas, wo wir zwei Nächte verbringen werden.
Da wir ein wenig zu früh am Hotel waren, fuhren wir gleich zu einem Aussichtspunkt, um uns die schönen roten Felsen anzusehen. Der Parkplatz ist ungefähr 15 Fahrminuten von unserem Casa rural entfernt. Von da aus sind es noch ungefähr 600 m auf eine Anhöhe zu laufen. Dann hat man diesen Ausblick:
Mittlerweile war dann auch unser Zimmer bezugsbereit (vor 16.00 ist niemand da). Leider war diese Unterkunft (Cornatel Medulas) keine besonders gute, leider aber auch eine der wenigen, die noch Zimmer frei hatten. Die Bewertungen waren zwar sehr gut, aber unser Zimmer war...ich nenne es mal gewöhnungsbedürftig. Die Tür zum Bad liess sich nicht schliessen, das war auch in ein paar Bewertungen zu lesen und scheint wohl auch weiterhin so zu sein. Die Matratze hat schon einige Jahre auf dem Buckel und war entsprechend unbequem, das Zimmer und das Bad sind sehr klein und es ist sehr hellhörig. Witzigerweise hing über unserem Bett ein Foto vom Delicate Arch in Moab. Die Besitzer sind super nett, aber Reklamationen lassen sie nicht gelten. Es gibt einen Pool, den wir aber nicht genutzt haben. Man kann schön im Garten draussen sitzen und ein Gläschen Wein geniessen. Ausserdem bietet das Ehepaar auch Abendessen in einem separaten Gebäude an. Das haben wir am zweiten Abend gemacht.
Das Frühstück war lecker mit selbstgebackenem Brot und selbstgemachtem Apfelmus. Ansonsten nicht weiter erwähnenswert, mit viel süssen Kuchen, alles in Plastik verpackt...
Heute wollen wir in dem Gebiet wandern und sind daher wieder mit dem Auto zu dem Parkplatz vom gestrigen Aussichtspunkt gefahren. Von dort wollten wir unsere Wanderung beginnen. Der Hotelbesitzer erklärte uns, wie wir laufen sollten. Ich habe mir allerdings auf dem Weg dorthin noch schnell einen Track aus Komot heruntergeladen, da die Zeichnung vom Hotel etwas ungenau war. Dieser startete am selben Punkt, führte uns aber im Gegenuhrzeigersinn wie der vom Hotelbesitzer vorgeschlagene Weg. Dass das genau die richtige Entscheidung war, merkten wir am Ende der Tour. Der Trail begann gleich sehr steil abwärts zu gehen und war auch recht schlecht zu laufen. Das hätte ich nach 12 km wandern nicht mehr hochlaufen wollen. Von daher alles richtig gemacht. Und nun schaut euch die Wanderung ein bisschen in Bildern an:
Auf den letzten Metern beim Anstieg zu unserem Parkplatz fand Willy noch diese kleine Schönheit mitten auf dem Weg liegen. Sie hat sich in aller Ruhe ablichten lassen. Die Eidechse war ca. 30 cm lang.
Das Abendessen in der Casa rural bestand aus einem Zwei-Gänge-Menü. Willy hatte eine Art Rindersteak, das war ein einziges zähes Stück Fleisch, das er nicht runterbekam. Eine Reklamation liessen die Besitzer allerdings nicht gelten. Wir mussten es voll bezahlen und es gab auch keinen Ersatz. Ich hatte einen Filettopf, den teilte ich mit Willy, da mir die Portion eh zu gross war. Mit dem Nachtisch waren wir dann beide auch ganz gut satt. Der Preis von 24 Euro pro Person ist nicht gerechtfertigt für das was man geboten bekam.