Fantasien im Dinosaurierland

Trotz des enttäuschenden gestrigen Tages machten wir uns gutgelaunt auf den Weg. In meiner Vorstellung war die Strecke nach Vernal im Flachland – tatsächlich war sie aber ziemlich hügelig, und sehr schön zu fahren.

Da wir ja grundsätzlich ohne Karte fahren, passiert es doch immer mal wieder, dass wir die falsche Richtung einschlagen, bzw. brav dem Navi folgen. So bemerkten wir erst im Visitor Center des Dinosaur Quarry, dass wir falsch waren. Gut – im Navi war als Ziel halt Vernal eingegeben, die Route hatte ich mit Google Maps erstellt und dort ist das Dinosaur NM nicht klar eingegrenzt. Nachdem wir eine Park Map hatten, war es dann offensichtlich – im Ort Dinosaur hätten wir rechts gemusst :ohje: 

Wir fuhren also wieder von Utah nach Colorado in den Park bis zum Escalante Overlook, wo wir anhielten und nochmal unsere weiteren Pläne besprachen.

Wir waren uns beide einig, dass wir heute nicht schon wieder so viel fahren wollten, denn am nächsten Tag wartete die längste Fahrstrecke unserer Tour auf uns. Die liess sich leider nicht anders planen.

Wir beschlossen also einstimmig, auf die „Journey-through-the-time-Road“ zu verzichten und fuhren Richtung Hotel. Was ist denn mit uns bloss los fragten wir uns – werden wir etwa alt oder was? Sollten wir vielleicht in Zukunft im Bayerischen Wald Urlaub machen? :EEK:

Solche „Ermüdungserscheinungen“ kennen wir von uns doch gar nicht und erst recht nicht gleich am Anfang unserer Tour.... :neinnein:

Im Motel konnten wir sogar unser Hotel beziehen, obwohl es noch nicht mal Mittagszeit war. Das Zimmer war schön gross, die Betten machten einen bequemen Eindruck und schienen auch recht neu zu sein. Anscheinend hatten wir ein Super8 der besseren Sorte erwischt. Wir schwammen einige Runden im Pool (Indoor – leider) und wollten uns dann in Ruhe etwas in Vernal umsehen. Leider machten sich schon wieder dunkle Wolken über uns breit, deshalb änderten wir unsere Pläne und beschlossen, gleich zum Fantasy Canyon zu fahren. Da hier auch LKWs der Ölgesellschaften fahren, hofften wir, falls es regnen sollte, keine Probleme zu bekommen.

Der Weg zum Fantasy-Canyon ist wirklich ganz einfach zu finden, erst geht es ca. 23 Meilen (von unserem Motel aus gerechnet) auf dem Highway 45 Richtung Bonanza, bis man rechts auf die Glen Bench Road abbiegt. Dieser folgt man ca. 12 Meilen, bis ein Hinweisschild einen nach links leitet. Dort einfach der Beschilderung folgen. Da ich gelesen hatte, dass der Rückweg nicht ausgeschildert sein soll, liess ich vorsichtshalber das GPS mitlaufen.

Am Parkplatz stand nur ein weiteres Fahrzeug. Das Gebiet ist relativ klein und ein Canyon im üblichen Sinne ist das Gebiet tatsächlich nicht.

Anscheinend verfolgte uns das Wetterpech auch heute, denn es zogen schon wieder dunkle Regenwolken auf. Schade, ich hätte gerne in aller Ruhe die Figuren auf meinem ausgedruckten Zettel gesucht und fotografiert. Meine bessere Hälfte trieb mich allerdings etwas zur Eile an, damit wir möglichst noch viel vom Canyon bei Trockenheit sehen könnten.

So blieb mir gar keine Zeit, gross zu vergleichen, ich knipste einfach drauf los. Das eine oder andere Fatansiegebilde habe ich vermutlich erwischt.... ?( 


Innen im Canyon sah ich dann die Fahrerin des anderen Autos, eine Mutter mit ihren beiden Kindern. Sie suchten anscheinend nach dem „Teapot“ - ich sprach sie an und erklärte ihr, dass der leider nicht mehr existiert. Sie glaubte mir wohl nicht so recht, denn die drei setzten ihre Suche fort....von mir aus. Sie war eh etwas komisch und eine der ganz wenigen Personen, die wir jemals in den Staaten getroffen haben, die einen Gruß nicht erwiderte.

Nach ca. 30 Minuten scheuchte mich Willy zum Auto und kaum waren wir ein paar Meter gefahren, fing es auch schon an zu tröpfeln. Bis wir wieder auf Asphalt waren, regnete es ganz ordentlich. Der Rückweg ist übrigens mittlerweile sehr gut ausgeschildert, das scheint neu zu sein.

Irgendwie waren mit dem Verlauf des Tages auch nicht so recht zufrieden....hoffentlich geht das mit dem Wetter jetzt nicht so weiter, denn jetzt beginnt eigentlich der interessantere Teil unserer Reise. Dunkle Wolken machen zwar einen ganz schön dramatischen Eindruck auf Fotos, aber soviel Dramatik muss ja auch nicht sein.... ;noe;

Wetter: relativ sonnig und heiß, am nachmittag Regen
mein persönliches Highlight: Fantasy Canyon
gefahrene Strecke: 221 ml