Wie auch gestern verbringen wir die meiste Zeit an Deck 10, um ja nichts zu verpassen ;) . Die vorbeiziehende Landschaft ist aber auch zu faszinierend, fremd, anders - wir können nicht genug davon in uns aufsaugen. Genau sowas wollen wir sehen, deswegen sind wir hier ;ws108;





Um uns die Wartezeit zu unserem ersten Hafen in Juneau (der Hauptstadt Alaskas und nur über den Luft- oder Seeweg zu erreichen) zu verkürzen, machen die Mädels der Dance-with-the-Stars-Show eine Modenschau ihrer Tanzfummel. Eigentlich wollen wir ein paar Decks tiefer gehen, um uns die Landschaft anzusehen, aber da kann mein Gatte natürlich nicht einfach so dran vorbeigehen...denn die Girls sind hot...


Dann wirds Zeit, sich Regenjacke und Wanderschuhe anzuziehen, denn Juneau ist in Sichtweite.


Dann geht’s das erste Mal von Bord und wir schauen uns zuerst die angebotenen Ausflüge vor Ort an. Leider ist es trüb und es regnet, so dass ein Flug zu den Grizzliebären, denn wir vorhatten, flachfällt. Auch die Fahrt auf den Mt. Robertson macht keinen Sinn, man würde mitten in der Nebelsuppe stehen. Gut, dass wir nix an Bord gebucht haben. Also auf in einen Bus und zum Mendenhall Glacier, der kostet vor Ort die Hälfte dessen, was er auf dem Schiff gekostet hätte. Allerdings sind wir selber dafür verantwortlich, wieder rechtzeitig am Schiff zu sein, aber das werden wir wohl noch hinbekommen.

Bevor uns der Busfahrer entlässt, warnt er uns noch vor Grizzlies, die sich am Boardwalk herumtreiben :EEK:

Wir besuchen erst kurz das Visitor Center, wo wir das Permit für den Boardwalk zum Gletscher bezahlen und ein wenig unser Wissen erweitern:


Aufgrund besonderer klimatischer Bedingungen ziehen sich hier die Gletscher nicht in demselben Ausmass zurück wie in anderen Gletschergebieten. Das Eis an der Kante ist mindestens 200 Jahre alt – das kann man sogar anfassen.


Der Gletscherfluss hat eine Länge von knapp 20 Kilometern, die Gletscherzunge ist am Gletschersee, dem Mendenhall Lake, 30 Meter hoch und zwei Kilometer breit. Der angrenzende Mendenhall Lake ist bis zu 60 Meter tief. Der Mendenhall Glacier ist ein Ausläufer des beinahe 4000 Quadratkilometern grossen Juneau-Icefields. Auf dem Modell sieht man sehr gut, wieso man Juneau nur zu Wasser und aus der Luft erreichen kann. Oder man machts wie die harten Brocken aus der Serie Ultimate Survival Alaska, die schaffens auch über die Gletscher ;)


Hier ist auch ein Exemplar eines Alaska-Bären ausgestellt, eher bekannt als Kodiak-Bär:


Schon vom Visitorcenter aus kann man einen ersten Blick erhaschen ;ws108;


Dann laufen wir mit den Massen den ca. 1,5 Meilen langen Trail auf einem Boardwalk bis zu den Nugget Falls, von wo man einen schönen Blick auf die Gletscherzunge und den Wasserfall hat. Hier wird auch vor den Bären gewarnt:



Wir sind total beeindruckt – sowas haben wir zuvor noch nicht gesehen. Was für Eismassen. Schade nur, dass es ständig nieselt, das bedeutet: Kamera rein, raus, rein, raus – damit sie nicht allzu nass wird.


Am Rand des Sees sehen wir auch, dass kurz vor uns ein Bär entlang getappst sein mus – oder hat sich da etwa jemand einen Scherz erlaubt ;) ;haha_


Da es immer heftiger regnet, machen wir uns auf den Rückweg und haben Glück, gerade ist ein Bus da, mit dem wir wieder zurück können. Einen echten Bären haben wir keinen gesehen, die werden sich bei den Menschenmassen in ruhigere Ecken verzogen haben. :P

In Juneau hat sich das Wetter wieder beruhigt und wir können unseren Rundgang durch die Stadt im Trockenen antreten. Wir sehen den Red Dog Saloon, der ursprünglich mal zwei Blocks weiter versetzt stand, wir gehen aber nicht rein, denn wir wollen noch was von der Hautptstadt Alaskas sehen.




Parlamentsgebäude






Alaska State Capitol








Während wir uns zum Aufwärmen einen Kaffee holen, höre ich während des Wartens plötzlich bekannte Laute hinter mir. Ich drehe mich natürlich um und spreche das deutsche Pärchen an. Nachdem wir alle unseren Kaffee haben, unterhalten wir uns ganz nett. Die beiden kommen aus Baden Baden, haben aber eine Firma in unserem Nachbardorf und seine Sekretärin, die ich sogar kenne, wohnt gerade bei uns um die Ecke So klein kann die Welt sein. Und wir stellen fest, dass wir 3,5 Deutsche auf dem Schiff sind :P

Nach dem Kaffee bummeln wir noch ein wenig durch Juneau, kaufen uns Postkarten, Briefmarken, Willy findet ein schönes Alaska-Shirt, dann machen uns langsam wieder auf Richtung Schiff. Wir könnten zwar den Abend auch in Juneau verbringen, aber inmitten dieser vielen Touristen lockt uns das nicht wirklich. Was wir von Juneau sehen wollten, haben wir gesehen.

Heute Abend ist ja der erste formal evening und wir müssen uns jetzt erst mal ein bisschen aufbrezeln ;)
Wir haben bei der Buchung keine festen Essenszeiten angegeben, das lässt uns die Freiheit, zu essen wo wir wollen (Buffet oder Restaurant) und zum anderen müssen wir keine Termine einhalten, das finde ich im Urlaub schon recht lästig...(es sei denn, man hat eine Verabredung zu einem Mini-Treffen, aber das ist ja auch was anderes).

Wir tauschen Wanderhosen und -stiefel gegen "angemessene" Kleidung und versuchen gegen 20.00 Uhr unser Glück am Restaurant und bekommen auch gleich einen Tisch, prima, so gefällt uns das.

Das Essen ist total lecker, Willy sucht sich als Vorspeise Rinder-Carpaccio aus, ich nehme Crab-Legs und als Hauptgang essen wir beide Fisch. Was wir zum Dessert hatten weiss ich nicht mehr :gg:



Und dann gibts natürlich noch Handtuchtier Nr. 2




Wetter: trüb und regnerisch

Zurückgelegte Meilen mit dem Schiff seit Seattle: 880 Nautische Meilen = ca. 1630 km


Weitere Aussichten: Ice Ice, Baby :gg: