Heute sind wir schon vor sieben im Frühstücksraum, wir hoffen, mal ein netteres Plätzchen als in der
„Kantine“ im ersten Stock zu bekommen – das klappt auch, wir ergattern den letzten freien Tisch und lassen uns das Frühstück schmecken.
Währenddessen machen wir Pläne für den heutigen Tag. Ich plädiere für den Boynton Canyon und anschliessend für den Fay Canyon. Ein gewisses schwarzes Rabentier ist aufgrund ihrer Beschreibungen
nicht ganz unschuldig an unserer Entscheidung und deshalb sind wir auch recht früh unterwegs – der Parkplatz am Boynton Canyon soll ja regelmässig überfüllt sein.
Wir kommen kurz vor 8.00 Uhr auch am Parkplatz an und ich wundere mich, dass da kein einziges Fahrzeug steht. Möglicherweise sind wir ja am falschen gelandet, deshalb fahren wir nochmal ein Stück
weiter, obwohl von der Beschreibung her alles passt. Hier kommt aber nur noch das Enchantment Resort – also wieder zurück, wir waren schon richtig. Der Platz ist noch immer leer Wir machen unsere Rucksäcke nebst Kameras fertig und stiefeln los. Gleich zu Beginn des Trails
sehen wir dann diese Warnung:
Aha – hier gibt’s Kuscheltiere – kein Wunder, dass der Parkplatz wie leergefegt ist. Ich weigere mich natürlich, auch nur
einen Schritt weiterzulaufen, damit habe ich – quasi mitten in Sedona – nun wirklich nicht gerechnet.
Auch für den Fay Canyon kann ich mich überhaupt nicht erwärmen, der liegt ja quasi nebenan
Ich bin dafür, lieber in der entgegengesetzen Ecke etwas zu unternehmen und schlage den Airport-Mesa-Trail vor. Dieser Vorschlag wird natürlich gerne angenommen und so sind wir gegen 8.30 vor Ort
und bereit für einen Hike Spaziergang
.
Das ist mal wieder ein Trail so ganz nach meinem Geschmack – wandern laufen mit Aussicht. Es geht mehr oder weniger moderat nach oben und auch
mit dem Blick nach unten habe ich kein Problem. Wir sind die ganze Zeit vollkommen alleine auf diesem Trail und wir geniessen ihn mit allen Sinnen – frei von jeglicher Bärenangst Ihr ahnt nicht, wie befreiend sich das anfühlen kann
So schaut übrigens der Trail die meiste Zeit aus, ab und zu wirds auch mal ein wenig schmaler. Da es links nicht steil heruntergeht und auch recht viele Brems-Büsche wachsen, finde ich den Weg absolut problemlos zu gehen.
Ein Blick zur kleinen Mesa gegenüber unseres Trails, ich glaube, dort wird ab und zu auch mal geflötet und es ist auch deutlich mehr los:
Je höher wir kommen, desto mehr Kakteen säumen den Wegesrand, auch ein paar Ocotillos im bräunlichen Herbstkleid und schöne Bäume können wir bewundern.
Immer wieder gibt es tolle Ausblicke auf Sedona und die Umgebung:
Irgendwann sind wir dann ganz oben am anderen Ende des kleinen Airports angelangt und wundern uns: das Tor zum Rollfeld ist offen. Logisch, dass Willy sich gleich mal meine Kamera schnappt, ein paar Meter weit reinläuft und ein paar Fotos von dort schiesst.
Irgendwann hören wir auch das Brummen eines Motors und hoffen, dass es zu einem Flugzeug gehört, das hier landen will. Es dauert nicht lange und da kommt es auch schon angeflogen.
Weiter geht's über Stock und Stein und immer wieder mit herrlichem Blick auf Sedona:
Nach insgesamt ca. 3,5 Meilen (rgendwie kam mir das mehr vor ) und ungefähr 3 Stunden sind wir wieder zurück am Auto. Das war wirklich ein absolut toller
Trail
Mittlerweile ist Mittagszeit und wir beschliessen, ein kleines Pool-Picknick zu machen - bei diesem herrlichen Wetter schon fast ein Muss. Es ist einfach traumhaft, wir haben Mitte Oktober und
man kann es sich am Pool gemütlich machen - Entschleunigung ist mal wieder
angesagt Wir haben den Pool ganz für uns alleine, viele sind abgereist und die neuen Gäste
noch nicht da.
Gegen 16.00 Uhr machen wir uns dann auf den Weg Richtung Verde Valley School Road, die unweit unseres Motels beginnt. Nach ca. 5 Meilen erreichen wir einen Parkplatz, schultern Videocam und
Fotoapparat und machen uns auf den Weg zum Oak Creek an den berühmten Sunset Spot mit der Spieglung des Cathedral Rock. Das ist so ein wunderbares Fleckchen Erde, das Wasser ist zwar etwas
unruhig, trotzdem sieht man die roten Felsen schön im Wasser
Hier lernen wir einen Kroaten kennen, der schon viele Male in den USA war und unter anderem auch die
Webseite von unserer Westernlady Silke kennt. Manchmal ist die Welt doch ein Dorf.
Nachdem wir ausgiebig gequatscht, geknipst und gefilmt haben, machen wir uns gegen 17.30 so langsam auf den Rückweg, denn die Schatten werden schnell grösser. Das ist mal wieder der
Nachteil der etwas späteren Jahreszeit. Auch auf dem Weg gibts das eine oder andere nette
Motiv.
Zurück im Motel machen wir uns kurz frisch und beschliessen, heute nochmal zum
Italiener gegenüber zu laufen.
Dieses Mal bestellt sich jeder einen Salat und wir teilen uns eine Pepperoni-Pizza. Beim leckeren Essen lassen wir nochmal den Tag Revue passieren. Willy nimmt mich ein bisschen auf die Schippe,
weil ich den Boynton Canyon Trail verweigert habe – ich finde aber, dass wir ein geniales Ersatzprogramm hatten
Im Motel überspielen wir noch Filme und Fotos und dann heisst's, in Gedanken schon mal Abschied nehmen von Sedona
Vor Ort waren wir beide noch nicht so richtig warm mit Sedona – jetzt mit Abstand finden wir, dass es dort wirklich sehr schön war und ein Wiederholungsbesuch steht schon auf der bucket-list
Gefahrene Meilen:
ca, 35 Meilen
gelaufene Meilen: ca. 4,5
Wetter: und Blau
Motel: The Desert Views Inn