Vom Grössten zum Schönsten

So entspannt wie dieses Jahr habe ich selten einen Urlaub vorbereitet, die Koffer gepackt und mich einfach nur darauf gefreut. Und das, obwohl der Flug, dank meinem Geiz, 870 Euro dafür zu zahlen, nun am Ende 1114 Euro gekostet hat. Dafür war es wenigstens ein Nonstop-Flug FRA-DEN – das hat dann wieder ein wenig getröstet.

 

Willy musste seine letzte Spätschicht in Stuttgart absolvieren während ich das ganze Gepäck klarmachte. Die Koffer waren kein Problem, bei beiden waren wir weit unter 23 kg, aber das Handgepäck stellte mich da schon vor einige Herausforderungen. Jeweils 8 kg – und das bei dem ganzen Technik-Kram....?

 

Zu guter Letzt war aber alles gleichmässig verteilt, alles was zu schwer zum einpacken war, landete erstmal in meiner Handtasche und Willy sollte das Laptop als zweites, zugelassenes Handgepäckstück nehmen. Nach dem Wiegen am Flughafen wollten wir dann alles wieder in die Trolleys packen.

 

Am nächsten Morgen um 9.30 stand unsere Tochter pünktlich vor der Tür, um uns nach Frankfurt zu chauffieren. Bordkarten hatte ich bereits, die Sitzplätze konnte ich mir direkt nach der Buchung aussuchen. Also alles ganz entspannt und easy.

 

Beim Check-In wurde mal kurz die Augenbraue hochgezogen, weil ein Trolley 100 g zuviel hatte, aber man (frau) war grosszügig und hat es nicht kommentiert.

 

Anschliessend wanderten Videocam, TomTom und Laptop in den Trolley, damit wir nicht so vollgepackt rumlaufen müssen.

 

Wir frühstückten noch gemeinsam mit unserer Tochter und schüttelten mal wieder nur den Kopf über ein Pärchen am Nachbartisch. Die Bedienung war alleine und es war die Hölle los. Trotz ihrer Schnelligkeit wurde sie vom Tischnachbarn so dermassen blöd angemacht, dass wir uns für ihn schämten. Gnädigster und Gnädigste mussten nämlich schnell zum Boarden. Was wir von so einem Verhalten dachten, liessen wir die beiden ungehemmt mithören. Als Ausgleich waren wir umso netter zu ihr, denn sie hat uns wirklich leid getan.

 

Beim Boarding war wieder das selbe Chaos, wie wir es bereits letzten November auf unserem Flug nach Miami erlebt haben. Scheinbar können die Deutschen so simplen Aufforderungen wie „Reihe 52 bis Reihe 46 bitte einsteigen“ nicht folgen.

 

Nun gut, endlich waren wir auch im Flieger, das Handgepäck fand noch irgendwo ein Plätzchen und auch unser Sitznachbar machte es sich bequem.

 

Der Monitor machte ein wenig Zicken, weshalb 2 Stewardessen die Sicherheitshinweise wie früher mit Handzeichen erklären durften. Dies schien ziemlich lustig zu sein, denn die beiden waren die ganze Zeit am kichern, irgendwann lachte der halbe Flieger.

 

Unser vorbestelltes Fischmenü war superlecker und nach 2 Weinchen machten wir ein kleines Nachmittagsschläfchen. Die Flugroutenanzeige funktionierte dann aber irgendwann und so konnte ich immer ein wenig spicken, wo wir uns gerade befanden.

  

 

irgendwo über Grönland
irgendwo über Grönland
irgendwo über dem Missouri
irgendwo über dem Missouri

Auf die Landung war ich mächtig gespannt, ich wünschte mir sehr, dass wir auf der „richtigen“ Seite sitzen würden, um den Airport von Denver zu sehen. Gute 2 Wochen vorher hatte ich mir nämlich einen aufgezeichneten Beitrag über diesen Flughafen angesehen. Ich wusste bis dahin gar nicht, wie eindrucksvoll dieses Zeltdach ist. Hiermit dürfte dann auch der Sinn meiner Überschrift klar sein: vom grössten Flughafen Deutschlands zum schönsten Flughafen Amerikas. Der grösste ist Denver übrigens auch, aber nur flächenmässig.

 

Beim Anflug sassen wir dann tatsächlich richtig (linke Seite im Flieger) und ich konnte mit dem Handy ein Foto machen.

  

 

ist er nicht schön, der Flughafen?
ist er nicht schön, der Flughafen?

 Ich hab übrigens alle Fotos mit meinem Handy geknipst, weil unser Nachbar die ganze Zeit gepennt hat und es war uns irgendwann zu blöd, ihn dauernd zu wecken. Er hat schon immer ein wenig genervt geschaut, wenn wir auf die Toilette wollten.

 

Um 16.00 landeten wir mehr als pünktlich. Die Immigration ging ganz flott, Koffer waren auch schon auf dem Band und der Bus zu Alamo stand direkt bereit. Mit noch einem deutschen Pärchen ging es auf die kurze Fahrt zur Autovermietung und ich war gespannt wie ein Flitzebogen, ob der Automaten-Check-In klappen würde.

 

Das hat perfekt funktioniert und wir waren lange vor den Leuten am Schalter draussen auf dem Hof.

 

Es gab einige Ford Escape 2WD, zwei oder 3 Kias, ziemlich viele Jeep Libertys, von denen wir alle einem kurzen Check unterzogen (wie jedes Mal, hab ich vor lauter Aufregung vergessen, die Choiceline zu fotografieren. Müsst Ihr mir halt ohne Fotos glauben).

 

Schlussendlich wurde es ein silberfarbener Liberty mit 3913 Meilen auf dem Tacho. Das Reifenprofil war ganz ok, der Wagen war innen sauber und roch auch nicht nach Rauch. Sirius war dabei und und 4Lo auch. Besser könnte es ja gar nicht sein. Wenn er nun auch nicht ständig irgendwelche Lämpchen angehen lässt, scheinen wir ein tolles Auto bekommen zu haben. (Ich kann es schon mal vorausschicken – nicht eine Lampe ist angegangen, das Auto war spitze, nur ein bissl durstig...) Einen Namen hat er auch nicht bekommen.

 

Vom Flughafen fuhren wir problemlos und ohne Stau auf den I25 Richtung Castle Rock, wo wir unsere erste Übernachtung im Days Inn hatten.

 

Das Hotel ist super und eine 1A Empfehlung. Wir fotografierten noch den Castle Rock

  

Castle Rock in Castle Rock ;)
Castle Rock in Castle Rock ;)

und machten unsere Einkäufe beim Walmart. Wir hatten vor, diesmal weder bei Subway Sandwiches zu holen, noch die fertig zubereiteten aus dem Supermarkt, deshalb wanderten Wasser, Bier, Brot, Schinken, Käse, Tomaten, Senf, bissl Obst, Ziplocs, zwei Vesperdosen á la Tupperware und eine Kühlbox in unseren Wagen.

 

Danach fuhren wir zurück zum Hotel, sortierten unsere Einkäufe und gingen dann auch bald voller Vorfreude schlafen.

 

Wetter: sonnig bei der Landung, dann ein wenig bewölkt

mein persönliches Highlight: tolles Auto und endlich wieder "daheim"