From heaven to hell

A day in Sedona

So – erst mal gut frühstücken, dann kümmern wir uns um die ominösen 365 Dollar, die angeblichen 20 Dollar Aufpreis fürs Zimmer (was ich gestern vergessen hatte, zu erwähnen) und und den komischen handicaped room.


Frühstück ist soweit ganz ok, naja – ein Brüller ist es nicht gerade, aber es reicht zum satt werden. Der Frühstücksraum ist etwas klein mit – wenn ich mich richtig erinnere – 4 Tischen.
Neben der Rezeption geht es aber über eine Treppe in einen zusätzlichen Raum, der in etwa den Charme einer Kantine aus den 60er Jahren hat.


Am Empfang arbeitet heute morgen eine Inderin, ihr schildere ich diese seltsame Sache mit den 365 Dollar. Sie bringt auch umgehend Licht ins Dunkel. Dieser Betrag wird als Sicherheit geblockt, falls wir das Zimmer kurz und klein schlagen etwas kaputt geht. Ok, soweit so gut, das hätte die Tante von gestern abend ja auch ganz einfach mal sagen können. Die 20 Euro Aufpreis müssen wir nicht zahlen, das wird gleich wieder von der Rechnung gelöscht und nun kapieren wir auch endlich, warum wir ein rollstuhlgerechtes Zimmer haben.

Auf der Webeite gibt es Zimmer mit Red Rock View und es gibt ADA-Rooms mit Red Rock View. Ich dachte natürlich, das „ADA“-Zimmer wäre noch mal was besonderes ;haha_ , das war es auch – das war nämlich die Beschreibung fürs rollstuhlgerechte. Die Inderin meinte, jeder wüsste das doch, worauf ich ihr erklärte, dass das Europäer nicht unbedingt wissen können. Oder doch? Ich wusste es jedenfalls nicht, in der Zimmerbeschreibung stand auch nix und so kamen wir zu dem speziellen Zimmer. Man lernt doch nie aus. :ohje:


Nach dem Frühstück besuchen wir das kleine Visitor-Center gleich rechts vom Motel. Die Angestellte sieht zwar ziemlich zerknittert aus, das hindert sie aber nicht daran, uns total zuzutexten.


Das erste, was sie uns klarmacht, ist, daß wir den West Fork of the Oak Creek Hike nicht machen können, da dieser in einem National Forest liegt – da isser wieder, der d.oofe shut down, er macht auch in Sedona nicht halt. Sie sagt uns auch, dass dort kräftig kontrolliert und saftige Strafen verhängt werden, wenn man sich nicht an das Verbot hält. Das war zu Beginn des shut downs auch bei sämtlichen anderen Hikes in und um Sedona so, allerdings hat die Stadt da sofort eingegriffen und das unterbunden.


Somit sind meisten anderen Trails aber kein Problem, (bis auf einen oder zwei :) ) für 2 ganze Tage haben wir trotzdem genügend Auswahl.


Als erstes wollen wir uns the Chapel of the Holy Cross ansehen, die ist ja hier im Forum nicht sehr populär, aber ich finde sie gut gelungen und schön in die Landschaft integriert. Es ist noch relativ wenig los und wir haben diesen Punkt auch recht schnell abgehakt.

 

 


Von hier oben hat man auch einen schönen Blick auf ein nettes Häuschen ;) und natürlich auf den Bell Rock:

 

 

Nun geht’s zu einem Hike, von dem ich mir nicht so ganz sicher bin, ob der wirklich was für mich ist. Die diversen Berichte und Fotos, die ich hier gelesen, bzw. gesehen habe, stimmen mich nicht wirklich optimistisch. Aber manchmal muss man auch über seinen Schatten springen, so schlimm, wie Angels Landing im Zion wird es schon nicht sein.


Die Anfahrt beginnt in Sedona über die 89A, die man (wenn ich richtig gezählt habe) nach dem achten Kreisverkehr ab dem Motel erreicht. Von da aus geht es ca. 3 Meilen die Strasse entlang, bevor man rechts in die Dry Creek Road abbiegt. Diese fährt man für ungefähr zwei Meilen, dann biegt man wieder rechts in die Vultee Arch Road, der man ebenfalls nochmals für ca. 3
Meilen folgen kann. Diese ist dann auch unpaved:

 

 

Wir stoppen aber wesentlich früher als die ganzen 3 Meilen, denn der Weg ist mal wieder nicht so toll und wir beschliessen, den Rest zum Trail lieber zu laufen.

 

 


Der Devils Bridge Trail ist ganz angenehm zu gehen, bis auf die letzten Meter, da geht’s ganz schön steile Treppenstufen hoch. Hier bekommen meine Knie schlagartig
puddingartige Konsistenz, aber Willy beruhigt mich, während er mir ständig sagt, ich solle auf keinen Fall nach unten schauen. Ich schaffe das auch, aber oben an der Bridge bin ich völlig platt, wohl wissend, dass ich da auch wieder runter muss
:EEK:

Hier ist alles noch easy:

 

 

Hier auch:

 

 

Hier nicht mehr - Blick nach oben: 

 

...und Blick nach unten: :EEK:

 

 

Devils Bridge:

 

 


Willy sieht sich überall um, läuft auch auf der Brücke umher, während ich vesuche, wieder ruhiger zu werden. Das gelingt mir aber kaum, vor allem, wenn ich den zwei Männern zusehe:

 

 

Irgendwann kommt dann der Moment, wo ich wieder da runter muss, aber es geht erstaunlicherweise ganz gut und ich bin dann auch mächtig stolz auf mich. Nachdem ich die ollen Treppen hinter mir habe, kann ich auch ganz entspannt den Ausblick geniessen. Der Rest des Weges ist dann natürlich wieder ein Kinderspiel.

Auf dem Weg zum nächsten Hike muss ich natürlich noch das einzige andersfarbige M der Welt ablichten. Die Stadt Sedona hat auf die Farbe Türkis bestanden, weil diese Farbe am besten zu den terrakottafarbenen Geäuden passt ;,cOOlMan;:

 

 

Da wir noch Zeit und Energie haben, nehmen wir uns als nächstes den Margs Draw Trail vor. Der ist harmlos im Vergleich zum vorherigen. Nach einiger Zeit basteln wir uns aus einem herumliegenden Baumstamm eine Sitzgelegenheit für ein kleines Picknick. Hach, ist das herrlich hier, Sonne, 25 Grad, um uns herum nur rote Felsen....das ist das Paradies ::;;FeL4;

 

 


Da wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass man vom Ende des Trails den Snoopy Rock sehen kann (hab ich erst nach dem Urlaub  gelesen), drehen wir irgendann um. Um dem Tag noch einen netten Abschluss zu bescheren, wollen wir uns noch das unaussprechliche Tlaquepaque Telakepaki ansehen.

 

 

Hier gefällts uns auch prima, ist halt ein echtes Kontrastprogramm zum Vormittag.


Teilweise sind die shops in deutscher Hand, es gibt „a german specialty“ und Öle, Essig und Liköre „vom Fass“. Wir unterhalten uns eine Weile mit dem Store Manager und er erzählt uns, dass es USA-weit 25 Läden dieser Kette gibt und das dieser hier in Sedona der erste gewesen sei.

 

 

Im Eisladen gönnen wir uns ein Eis, die Kugel für 4,50 Dollar :EEK: ...aber es ist lecker, wir geniessen es und schlendern weiter herum:

 

 

Zum Abschluss dieses wunderbaren Tages wollen wir dann noch zum Sunset auf die Airport Mesa.

So voll, wie es in anderen Monaten ist, scheint es heute nicht zu werden, denn es gibt noch jede Menge Parkplätze. Allerdings ist auch der Sonnenuntergang nicht so farbenfroh, wie ich ihn auf unzähligen Fotos gesehen habe. Das liegt wohl an der fortgeschrittenen Jahreszeit.

 

 

So langsam dämmert es, und wir beschliessen, den Tag ausklingen zu lassen. Erst überlegen wir, ob wir die Brewery besuchen sollen, aber wir entscheiden uns für das mexikanische Lokal gegenüber dem Motel. Hier ist leider geschlossen, deswegen versuchen wir es im PJs Village Pub, aber die Aussicht auf ein freies Plätzchen ist äusserst gering. Deswegen gehen wir ins Market Place Cafe im Outlet-Center. Willys Fisch ist superklasse, meine Fish and Chips entpuppen sich aber leider als ungeniessbare Panaden-Pampe.


Zurück im Motel werden wie üblich, Fotos und Filme überspielt, mal kurz der DAlkoliker-Sucht gefrönt, Mails gecheckt und dann geht’s in die Heia.


Gefahrene Meilen 51


Wetter: :songelb: und blau


Unterkunft: Views Inn Tag 2

 

 

 

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