Kilometer heute: 76 km

 

Heute haben wir nur eine kurze Strecke vor uns, denn wir müssen nur noch nach Bilbao. Hier haben wir eine Nacht im Stadtteil Deusto gebucht. In diesem Stadtteil  sind die Hotels noch einigermassen bezahlbar und der Weg in die Stadt ist trotzdem kurz.

 

Wir konnten netterweise gleich einchecken und machten uns dann auch gleich auf den Weg. Die Strecke zum Guggenheim-Museum dauerte grade mal eine Viertelstunde. Das war dann auch gleich unser erstes Ziel, danach wollten wir ein Viertel aufsuchen, in dem es wunderschöne bunte Häuser gibt, die ein wenig an die painted Ladies in San Francisco erinnern.

 

 

 

Rund ums Guggenheim-Museum (drinnen waren wir nicht, dazu war das Wetter zu gut und die Zeit zu knapp):

 

Danach der lange Fussmarsch zu den Las Casas de Colores. Hier müsste man, wenn man google maps folgen würde, mitten durchs Bahnhofsviertel. Das sah aber schon weitem etwas verratzt aus, so dass wir einen Umweg wählten, um da nicht lang gehen zu müssen.

 

Danach wollten wir zur Markthalle. Auf dem Weg dorhin mussten wir durch so etwas wie ein orientalisches Viertel laufen. Wir fühlten uns allerdings nicht unwohl, es war belebt und wir hatten kein schlechtes Gefühl.

 

Kurz vor der Markhalle, wo es dann schon wieder viele Touristen gab, wurde Willy plötzlich (vermeintlich) am Rucksack gerissen. Er versuchte noch, dem Typen nachzurennen. Als er aber merkte, dass sein Rucksack samt Inhalt noch an Ort und Stelle war, waren wir erst mal beruhigt. Allerdings hat er sich irgendwo angeschlagen und sich am linken Unterarm verletzt. In einer nahegelegenen Apotheke kauften wir Pflaster und liessen ein bisschen Desinfektionsspray draufsprühen. Anschliessend gingen wir auf ein paar Pinxtos und Wein in die Markthalle, um den Schrecken zu verdauen. Erst abends im Hotel beim Duschen bemerkte Willy, auf was es dieser kleine Scheisskerl von Dieb abgesehen hatte: Willys Halskette, an der er sehr sehr hängt, wurde ihm abgerissen. Daran knabbert er noch heute, denn es ist weniger der  finanzielle Wert der Kette, sondern der ideele Wert. Allerdings muss man halt auch sagen, es hätte ihm mehr passieren können, von daher hatte er noch Glück, dass es bei der kleinen Blessur geblieben ist.

 

Im Nachhinein müssen wir uns da auch wirklich selber Schuld dran geben, denn eigentlich weiss man ja, dass man keinen Schmuck in Touristengegenden zur Schau stellen sollte (obwohl die Kette unterm T-Shirt war und nur ein wenig am Hals zu sehen).  Materiell gesehen hatten wir die Kette auch nicht als wertvoll eingestuft, sie war nicht  teuer vor knapp 40 Jahren. Aber der derzeitige Goldpreis und das Gewicht der Kette machte sie scheinbar zu einem begehrten Diebesgut. Wir haben vor Jahren die Kette mal gewogen, mit gut 45 g Goldgewicht war sie beim derzeitgen Altgoldpreis keine schlechte Beute. Genug gejammert aber, jetzt kommen wieder Fotos.

 

 

Der nächste Tag war dann wirklich unser letzter Tag. Eigentlich wollten wir den nochmal für Bilbao nutzen. Wir fanden aber, dass wir genug gesehen hatten und beschlossen dann noch kurzfristig, dass wir zum Mirador San Juan de Gaztelugatxe fahren. Dieses Kloster ist Schauplatz in der Serie Games of Thrones (die wir selbst aber nicht gesehen haben). Nichtsdestotrotz ist das ein sehr fotogenes Plätzchen und so konnten wir auch die Zeit bis Abflug gut rumbringen. Die Fahrt bis dorthin war von unserem Hotel nicht sehr weit und nach etwas weniger als einer Stunde waren wir dort. Vom Parkplatz aus geht es einen wirklich steilen Weg runter zum Aussichtspunkt. Man kann auch direkt zum Kloster laufen, aber da das Wetter nicht wirklich gut war und wir auch nicht einschätzen konnten, wieviel Zeit wir brauchen würden, liessen wir das sein. Das war auch gut so, denn kaum waren wir im Auto und auf dem Rückweg Richtung Flughafen, fing es an zu schütten. Also alles richtig gemacht.

 

 

Die Autoabgabe funktionierte schnell und unkompliziert, wie wir es auch von den USA gewöhnt sind und die Koffer konnten wir auch recht bald aufgeben. Danach hiess es ein bisschen Zeit totschlagen, bis unser Flug zum Boarding aufgerufen wurde. Ein letztes San Miguel und zwei Stunden später waren wir in Stuttgart. Von da hatten wir noch etwas mehr als zwei Stunden Autofahrt vor uns, aber ohne Jetlag war das ja überhaupt kein Problem.

 

Tatsächlich hat es schon was, wenn man so schnell am Urlaubsort ist und sich nicht mit Jetlag rumplagen muss. Das fanden wir auch letztes Jahr schon so toll bei unserem Flug nach und von Lanzarote. Man wird halt leider nicht jünger....