Nach einer erholsamen Nacht bin ich recht früh aufgewacht, die erste Tätigkeit ist mal wieder, das
Netbook anzuwerfen. Und was lesen meine noch etwas müden Augen da: die Streithähne haben sich geeinigt und ab heute findet wieder ein öffentliches Leben statt - Thank you, Mr. President
Ich hingegen kann's noch gar nicht richtig glauben – das wäre ja der Oberknaller – zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort nennt man das wohl
Erst gehen wir im liebevoll alpenländisch dekorierten Raum frühstücken und fragen auch gleich den Besitzer, ob er denn auch schon mitbekommen hätte, dass der shut-down beendet sei. Hat er – aber
auch er ist sich nicht so ganz sicher, ob dann auch heute gleich alle Parks wieder offen wären.
Er ruft aber gleich im Nationalpark an, leider geht keiner ran. Das mag dran liegen, dass das
Visitor-Center noch nicht besetzt ist, ist ja noch recht früh.
Wir vereinbaren mit dem Chef, dass wir erstmal ohne auszuchecken Richtung Park fahren. Sollten wir in einer Stunde nicht zurück sein, würden wir das Zimmer noch eine Nacht behalten, im anderen
Fall melden wir uns ja eh wieder bei ihm.
Nach 20 Minuten sind wir am Parkeingang und: das Tor ist offen
Wir fahren gleich durch zum Visitor Center, bezahlen unseren Eintritt, kaufen einen weiteren Pin für unsere Sammlung und können direkt hinter dem Gebäude auf den Trail mit den versteinerten
Bäumen starten.
Unsere Claudia hatte mich am Tag davor noch erinnert, an genügend Wasser zum Steine-giessen mitzunehmen. Ich hätte das ja wieder total vergessen
So aber sind wir gut gerüstet und beginnen, den Trail abzulaufen. Wir giessen gefühlt über jeden dritten Stein unser Wasser und es ist wirklich phantastisch, wie sich die Bäume/Steine durch die
Flüssigkeit in ihrer Farbe verändern – es werden richtige Kunstwerke daraus. Das macht tierisch viel Spass und wir „giessen“, was das Zeug hält.
So sehen die Bäume übrigens "ungegossen" aus:
Als nächstes stoppen wir am Crystal Forest, erst jetzt, beim Schreiben des Berichts fällt mir auf, dass wir den Long Logs Trail mit dem Agate House gar nicht entdeckt haben.
Nächster Haltepunkt ist am Jasper Forest und bei der Agate Bridge:
Anschliessend stoppen wir am Blue Mesa Trail, den wir natürlich auch komplett laufen. Hier sieht es wieder ganz anders aus – Jaaaaa – das ist er, mein Desert Dream Der Auslöser glüht und wir können uns gar nicht satt sehen an dieser herrlich unwirklichen Landschaft.
Der nächste Stop ist bei den Teepees, bzw. mitten auf der Strasse am Viewpoint
und anschliessend beim Newspaper Rock, wo wir sogar einen Body-Guard haben - Nein, nicht der:
..diesen meine ich (das Foto hat Willy heimlich mit dem Handy gemacht)
Im Ernst, der Typ war uns nicht ganz geheuer, besonders freundlich hat der nicht aus der Wäsche geguckt
und nachdem wir ihn das dritte Mal beim Porco Pueblo getroffen hatten, liessen wir ihn erstmal mit seinem Auto von dannen ziehen.
Die "Kritzeleien" - nein, Quatsch, das sind natürlich Petroglyphs - an diesem Viewpoint finden wir übrigens richtig klasse:
Nach dem Pueblo überquert man den Ninemile Wash und die Burlington Northern Santa Fé Railway, ehe man den Interstate 40 kreuzt.
Gleich danach gibt’s den Route 66 View Point mit Martins Auto und ein bisschen Route-66-Schnickschnack.
Die weiteren Viewpoints kann ich den Fotos gar nicht mehr zuordnen, denn ich habe einfach viel zu viele Fotos gemacht. Die Farben sind im weichen Spätnachmittags-Licht sensationell und wir sind
total happy, dass wir den Park unbewusst von der richtigen Seite angefahren haben. Morgens wäre es hier vielleicht nicht so schön
Das Painted Desert Inn - unser nächster Stop - ist ein „National Historic Landmark“ - hier sehen wir uns
natürlich etwas ausführlicher um.
Die anwesende Rangerin ist allerdings nicht sehr gesprächig, auf meine Fragen kommen nur spärliche
Antworten. Sie hätte wohl gerne noch ein wenig länger shut-down gehabt . Na
gut, gucken wir uns halt alles ohne Erklärung an, es ist eh nicht mehr lange offen, ab 17.00 ist geschlossen.
Als wir gerade den Parkplatz verlassen wollen, fällt uns ein in Deutschland zugelassener Range Rover mit Aufbau auf. Willy macht kurz die Scheibe runter und quatscht die beiden an...sie sind
schon seit Monaten in den USA unterwegs und wollen demnächst nach Mexiko. Zuhause schauen wir uns auf deren Webseite um und entdecken, dass sich unsere Wege unbewusst schon mal gekreuzt haben müssen.
Die beiden sind am 13. April in den USA angekommen und immer noch unterwegs, mittlerweile irgendwo in
Südamerika. Das ist so klasse, das würde ich sofort auch machen, wenns irgendwie möglich wäre. Der Hammer.
Kurz nach fünf verlassen wir diesen genialen Park auch und fahren die rund 25 Meilen auf dem I40 zurück nach Holbrook.
Da wir tagsüber nix ausser Trail Mix gegessen haben und wir mittlerweile auch richtig hungrig sind, gehen wir gar nicht erst ins Motel, sondern halten am Food Exit kurz vor Holbrook. Bei Burger
King waren wir schon ewig nicht mehr, das soll uns für heute reichen. Wir fanden es auch ganz lecker, satt sind wir auch - so ab und zu zwischendurch geht das schon mal.
Es ist schon dunkel, als wir wieder im Motel ankommen. Bei einem Bierchen sichten wir schon mal die Fotos, schauen kurz bei DA rein und dann geht’s auch schon bald in die Heia, morgen haben wir
wieder ein bisschen Wegstrecke vor uns.
Noch ein Wort zum Pertrified Forest: trotzdem ich schon so viele Fotos von ihm gesehen habe – sie werden diesem phantastischen Park einfach nicht gerecht. So gross und vielfältig, dass man darin
glatt einen ganzen Tag verbringen kann, hätte ich ihn mir nie im Leben vorgestellt. Gottseidank hatten wir ausreichend Zeit dafür eingeplant, so konnten wir uns ohne Zeitdruck alles in Ruhe
ansehen. Ich kann's jedem nur empfehlen – nehmt Euch die Zeit dafür, ihr werdet es nicht bereuen.
Gefahrene Meilen: 85
Wetter: und blau
Motel: noch einmal in der schönen Globetrotter Lodge