Endlich im Cowboyland

Heute wollten wir ein wenig früher starten, da heute ein längerer Fahrtag eingeplant war. Wir konnten glücklicherweise ab 6.00 Uhr frühstücken – das passte perfekt.

Gegen 7.00 Uhr machten wir uns auf den Weg in unseren 3. Bundesstaat dieser Reise – auf nach Wyoming

Um auch ein bisschen was sehen zu können, wollten wir nur ein Stück auf dem Highway 191 fahren um dann auf den Highway 44 zu wechseln. Ich versprach mir eine etwas abwechslungsreichere Fahrt davon.

Erst aber blieben wir auf Hauptroute, denn ich wollte gerne die Cart Creek Brücke sehen:

Danach fuhren wir die 5 Meilen wieder zurück, um dann links um die Flaming Gorge Recreation Area herum zu fahren. Kurz vorher bogen wir aber noch rechts ab, um einen Blick in den Red Canyon zu werfen:

Nach 15 Meilen bogen wir links in die Forest Rd. 218 ein, um durch den Sheep Creek Canyon zu fahren. Der grösste Teil des Canyons lag allerdings noch im Schatten, so dass mir kaum brauchbare Bilder gelangen. Die Strecke ist eine nette Abwechslung, aber extra deswegen dorthin zu fahren, lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Die Strasse ist geteert, also auch für PKWs geeignet, allerdings in einem teilweise schlechten Zustand. Nach ca. 13 Meilen fährt man links auf der 44 weiter.

Bei Manila überfuhren wir die Grenze zu Wyoming und nach etwas mehr als 50 Meilen fuhren wir weiter auf dem Interstate 80, allerdings nur für ca. 15 Meilen. Bei Rock Springs bogen wir auf den Highway 191 ab, der uns direkt nach Jackson führte. Bis dahin waren es noch 176 langweilige Meilen.

Die einzige Abwechslung war ein Hinweisschild auf „Wildlife Viewing“, wo wir natürlich anhielten. Zu unserem Erstaunen war direkt am Highway das Nest eines Fischadlers. Näher heranzoomen konnte ich das Nest leider nicht.

Als die Gegend etwas grüner wurde, machten wir eine kurze Rast, wo ich schon begierig auf meinen ersten Bären hoffte. Mehr als eine Tatze auf einem Blechschild konnte ich aber nicht entdecken:

Dann hatten wir es endlich geschafft – gegen 15.00 Uhr wir waren in Jackson:

Wir konnten gleich unser Zimmer im Anglers Inn beziehen. Dies liegt relativ zentral, aber in einer ruhigen Seitenstrasse.

Nachdem unser Gepäck auf dem Zimmer war, machten wir uns auf den Weg, um uns den Ort anzusehen. Ich hoffte ja, endlich meine Westernboots zu erstehen, wenn mir auch klar war, dass die hier etwas teurer sein würden.

Als erstes erreichten wir den Downtown Square mit den berühmten Geweih-Arches:

Dann bummelten wir ganz relaxt durch die Geschäfte. Westernboots waren Fehlanzeige, aber Willy kaufte sich einen neuen Stetson. Sein erster stammt vom Fleamarket in St. Pete/Florida, aber der hat 1. nie richtig gepasst und 2. war es natürlich kein echter.

Der Verkäufer war total symphatisch und so begann das übliche Geplänkel, woher wir sind, was wir schon alles gesehen hätten etc. Der Unterschied zu anderen Unterhaltungen bestand darin, dass er nichts über Heidelbörg, Munich oder Neuswanstein erzählte, sondern dass er Ungar sei, in Rumänien wohnt und ein Arbeits- und Urlaubsvisum hätte. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass er aus der siebenbürgischen Heimatstadt von Willy – Kronstadt – stammt. Da war das Hallo natürlich gross und die beiden hatten ab da jede Menge Gesprächsstoff.

Anschliessend musste der Hut-Kauf entsprechend gefeiert werden, bei einem Bierchen in der Million-Dollar-Bar natürlich. Wir hatten Glück und konnten zwei freie Stühle Sättel ergattern. Leider gibt es hier nur Flaschenbier, das fand ich etwas schade, wo ich so gerne das Bier on Tap trinke. Egal, gut wars trotzdem. Besonders nett fand ich, dass genau mein Platz mit meinen Initialen versehen war. ;) 

mein Cowboy
mein Cowboy

Danach bummelten wir noch ein wenig herum, zufällig fand grade eine der üblichen Schiessereien statt. Wir schauten nur ganz kurz zu, das interessierte uns aber nicht so sehr. Wenn wir einen besseren Platz ergattert hätten, wären wir vielleicht länger geblieben.

Auf unserem Rundgang entdeckten wir auch das berühmte Wort-Hotel – eine luxuriöse und nicht grade günstige Unterkunft. 1893 kam Charles Wort aus Nebraska hierher. 1917 kaufte er 4 Lots (das heutige Downtown) für je 25$. Auf diesem Grund steht das jetzige Hotel Wort. 1941 wurde Charles Traum durch John und Jesa Wort Wirklichkeit, indem sie das Hotel eröffneten. 1950 kam die Silver-Dollar-Bar hinzu.

1980 wurde das Wort-Hotel durch einen Brand teilweise vernichtet, bereits 1981 im Juni wurde es wieder eröffnet, grösser und schöner als vorher. Seit 2001 ist es im National Register of Historic Places aufgeführt. 2003 wurde es von der Familie Baxter aufgekauft und renoviert, seither hat es beim AAA den 4-Diamond-Status.

In der Silver-Dollar-Bar wollten wir auch zum Abendessen hin – dort geht es – im Gegensatz zum Silver-Dollar-Restaurant – ganz leger und entspannt zu. An diesem Abend spielte eine Live-Band Jazz vom feinsten und wir liessen uns B&B (Beer and Burger) schmecken.

Wetter: sonnig
mein persönliches Highlight: auf nem Sattel in der Cowboy-Bar sitzen und sich als Cowgirl fühlen ;)
gefahrene ml: 321