Die Azoren sind eine Inselgruppe im Atlantik und gehören zu Portugal. Sie bestehen aus 9 grösseren und ein paar kleineren Inselchen.

 

Die Insel Flores liegt mit 1930 km am nähesten dran an Nordamerika (Neufundland), die Entfernung nach New York beträgt ca.  3600 km. Somit haben wir wieder die Verbindung zu meiner USA-Webseite.

 

Die Inseln bestehen aus drei Hauptgruppen:

 

Östliche Inseln (Grupo Oriental), hierzu gehören Sao Miguel und Santa Maria

Zentralgruppe (Grupo Central, hierzu gehören Faial, Pico, Graciosa, Sao Jorge, Terceira

Westliche Inseln (Grupo Ocidental), hierzu gehören Flores und Corvo

 

Wir haben während unserer Reise 4 Inseln in 2,5 Wochen besucht. Das waren Sao Miguel, Faial, Pico, Terceira und am Ende nochmal für einen Tag Sao Miguel.

 

Wir wären normalerweise 5 Tage auf Sao Miguel geblieben, da wir aber einmal keinen zeitlich vernünftigen Flug bekamen, haben wir die Tage in 4 plus 1 gesplittet.

 

Die Reise haben wir komplett selbst organisiert. Die Flüge zwischen den Inseln haben wir mit SATA Airlines absolviert. Von Faial auf die Insel Pico kann man die Fähre benutzen.

 

Sao Miguel

Sao Miguel ist mit einer Länge von 63,7 km und einer Breite von 16,2 km die grösste der Inseln. 

 

Die Insel besteht aus zwei Teilen, nämlich dem Westteil, der hauptsächlich aus dem Einsturzkrater Sete Cidades besteht. Dessen höchster Punkt ist der Pico de Barroa mit 924 m. Der Ostteil besteht überwiegend aus dem Gebirgsmassiv der Serra Aqua de Pau, die höchste Erhebung ist der Pico da Vara mit 1105 m. Im Furnastal auf der Ostseite existieren zum Teil schwefel- und eisenhaltige Thermalquellen, auch genannt caldeiras.

 

 

Die Hauptstadt Ponta Delgada mit ihren hübschen Pflastersteinen

 

Auf der Insel lebt der Künstler Yves Decoster. Überall  findet man die Herzbilder des belgischen Künstlers. Sein Ziel ist es, 365 Herzen auf der Insel zu hinterlassen, für jeden Tag des Jahres eines. Wir haben leider nur wenige gefunden. Dazu war unsere Zeit auf Sao Miguel leider viel zu kurz.

 

 

Am Miradouro do Cintrao hat man phantastische Ausblicke:

 

In Ribeira Grande steht das Praca do Emigrante, ein Denkmal zu  Ehren der portugiesischen Auswanderer in aller Welt. Die Kugel hat einen Durchmesser von beinahe 4 m und sie ist mir den allgegenwärtigen Pflastersteinen verkleidet.

 

Auf Sao Miguel existiert die einzige Teeplantage Europas,  Cha Gorreana. Der grüne Tee schmeckt phantastisch, wir haben uns drei Packungen mitgenommen und mittlerweile schon 6 Packungen aus dem Internet nachbestellt. Da ich normalerweise gar keinen Tee trinke, spricht es sicher Bände, dass ich diesen Tee über alles liebe.  Der Tee wird nach alter Familientradition erzeugt, hat ein feines Aroma und kaum Bitterstoffe. Die Teefabrik kann man kostenlos erkunden und auch verschiedene Sorten probieren. Wer mag, kann sich den Tee im Anschluss daran im kleinen Shop kaufen. Wer jetzt denkt, der wird zu horrenden Preisen verkauft, der irrt. Die Packung kostet überall das gleiche, zumindest, da wo wir geschaut haben.

 

Am Miradouro da Ponta Do Sosego ist ein kleiner Park angelegt. Hier lohnt es, sich ein wenig die Beine zu vertreten.

 

Ein weiteres Kleinod, das man nicht auslassen sollte, ist die Ermida de Nossa Senhora da Paz. Die thront erhaben oberhalb des Ortes Vila Franca Do Campo und ist über viele Trepenstufen zu erreichen. Die kleine Mühe lohnt. Achtung, in den grossen Hortensienbüschen leben viele Spinnen.

 

In Ponta Delgada gibt es zwei Ananasplantagen. Eine davon haben wir besucht. Auch dieser kleine Ausflug kostet nicht viel Zeit. Nach der Besichtigung kann man im angeschlossenen Cafe alles möglich aus Ananas probieren, wie Saft oder Ananaskuchen oder einfach Ananas pur.

 

Ebenfalls mitten in der Stadt ist ein Botanischer Garten, unweit des Einkaufszentrums Parque Atlantico. Er heisst Jardim Botanico Antonio Borges. Eine Stunde sollte man sich dafür Zeit nehmen. Der Eintritt ist kostenlos.

 

Der Terra Nostra Park im Westen der Insel in der Stadt Furnas ist ebenfalls einen Besuch wert. Hier dampft und brodelt es an jeder Ecke. Der Terra Nostra Park ist ebenfalls ein beliebtes Ziel, gilt er doch wegen seiner Vielfalt an Pflanzen als einer der schönsten Parks der Welt. Hier kann man in der heissen Brühe des Thermalbeckens bei 38 Grad Wassertemperatur entspannen. Wir konnten das leider nicht, denn im Park waren gerade massive Bauarbeiten im Gange, weswegen es weder richtige Toiletten noch richtige Umkleidekabinen gab und überall Baulärm herrschte oder Bereiche abgesperrt waren.  Trotzdem musste man den vollen Eintritt bezahlen, obwohl es überall Einschränkungen gab. Wir haben dann verzichtet. Stattdessen machten wir einen Bummel durch den Ort.

 

Bitte nur in dunkler oder alter Badekleidung in das Thermalbecken gehen, das braune Thermalwasser würde helle Kleidung verfärben und man bekommt es nicht mehr sauber.


 

In der Nähe der Stadt Furnas liegt der Furnas-See.  An dessen Südufer  liegt die Kapelle Igreja da Nossa Senhora das Vitorias. Jose do Canto hat sie für sich und seine Frau als Begräbnisstätte bauen lassen.

 

Der unbestrittene Star der Insel ist allerdings Sete Citades, die berühmten Kraterseen in grün und blau. Dazu gibt es eine alte Sage, die von der Liebe zwischen einer Jungfrau und einem Hirten handelt. Weil sie nicht zusammenkommen durften weinten die beiden und die Tränen sammelten sich in zwei Teilseen. Der eine färbte sich blau von den blauen Augen der Jungfrau, der andere grün von den grünen Augen des Hirten.

 

Die beiden Seen liegen oft unter einer Nebeldecke. Das bedeutet, immer wieder mal in die Richtung von Sete Cidades schauen. Wenn der Himmel klar ist, ab ins Auto und hochfahren. Das machen natürlich auch viele andere. Wir sind einmal trotzdem im Nebel hochgefahren. Es lohnt sich nicht, höchstens für mystische Nebelfotos.

 

Auf dem Weg dorthin gibt es einiges zu sehen. Wir sind allerdings erst zu den Seen, weil wir Angst hatten, dass der Nebel doch noch kommt, dann haben wir uns alles andere in Ruhe angesehen. Das gute Wetter blieb uns an diesem Tag treu.

 

So sieht es bei Nebel aus

 

Bei Sonne ist die Gegend deutlich schöner. Auf dem Weg zu den Seen kommt man an ein paar schönen Stellen vorbei. Es lohnt sich, anzuhalten.

 

Aqueduto do Carvao:

 

Miradouro da Grota do Inferno mit einem wunderbaren Ausblick auf die beiden Seen, das ist unser persönliches Highlight. Wenn man näher zu den Seen fährt, hat man so einen genialen Blick nicht mehr:

 

Miradouro Cerrado das Freiras:

 

In der Nähe befindet sich auch ein lost place, ein ehemaliges Hotel. Früher konnte man es betreten, man soll einen tollen Ausblick von dort aufs Meer haben. Mittlerweile ist das Betreten verboten, wir waren daher nicht drin. Ein wenig Respekt vor dem Eigentum anderer und auch vor Warnhinweisen würde ich mir bei den vielen, die die Schilder missachtet haben, schon wünschen. 

 

Gleich um die Ecke vom alten Hotel gibt es einen Aussichtspunkt, von dem man ebenfalls einen recht guten Blick auf Sete Citades hat. 

 

Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Insel Faial.