Nach dem aufstehen sagt Willy - es ist trüb und sieht nach Regen aus. Ich glaube ihm erst mal nicht, denn er hat mich in diesem Urlaub schon öfter morgens angeschwindelt
Es stimmt leider, aber wir fahren natürlich trotzdem los. Beim Frühstück sieht man kurz die Bilder der Webcam, also da oben ist blauer Himmel....irgendwie kann ich mir das beim Blick aus
dem Fenster nicht so richtig vorstellen und bete nur, dass die Webcam recht hat.
Auf dem Weg zur schönen Helene fahren wir dann in dickstem Nebel samt Nieselregen und ich unterstelle den Leuten vom National Monument schon, dass sie auf der Webcam-Seite ein
Fake-Foto eingestellt haben.
Aber auf einmal sind wir aus dem Nebel draussen und: Tata - der Hammer:
...wir sind über dem Nebel. Kurz darauf fahren wir wieder ein paar Höhenmeter runter und sind prompt wieder im Nebel. Ich hoffe nur, dass das Johnston Ridge Observatory wieder etwas höher liegt -
und so ist es auch. Wir sind total happy
Die Helene und die Blümchen sind einfach der HAMMER!!!
Es ist auch längst nicht so viel los wie gestern am Rainer und schon bald sind wir im Visitorcenter, wo wir nach Vorlage unseres Annual-Passes ein Armbändchen verpasst bekommen.
Anschliessend holen wir uns eine Park Map und der Ranger, der uns die Karte gibt, heisst Lucas und kommt aus Kiel.
Schon gleich zu Anfang ein Blumenmeer mit der Helene im Hintergrund :
Den "richtigen" Trail kann man im Moment nicht laufen, dieser ist gesperrt. Das ist mir aber eh gerade recht, denn den hätte ich mal wieder nicht laufen können mit meiner Höhenangst. An einer Abbiegung machen wir allerdings einen entscheidenden Fehler....wie wir Monate später von Ina und Rudi erfahren werden....wir waren nämlich gar nicht auf der Hurrican Ridge, sondern sind da, wo der gesperrte Trail auf den Boundary Trail trifft, nach rechts abgebogen, in der irrigen Meinung, dass wir richtig seien. Ein Blick auf die map hätte das gleich geklärt.....
Total verschwitzt, aber glücklich kommen wir wieder am VC an. Kurz vorher hört Willy noch eine Frau mit ihrer Tochter deutsch reden - er spricht sie an und wir erfahren, dass sie mit Mann und
Tochter in Tacoma lebt und eigentlich aus Bayern stammt. Sie erzählt uns, sie müssten nicht mehr arbeiten und hätten sowohl in Deutschland als auch in Tacoma ein Haus.
Den Film sehen wir uns natürlich auch an und wir haben sogar das Glück, den "richtigen" anzusehen, es gibt ja zwei verschiedene. Das wusste ich vorher auch nicht.
Final Scene:
Willy hat heute gelernt, wie Danke auf japanisch heisst:
Hmmmm
und auf chinesisch
Hmmmhmmmmm
Im Ernst: wir stellen fest, dass die Freundlichkeit und der Respekt mittlerweile auch bei den Amerikanern manchmal sehr gegen Null tendiert. Wir sind das vom Südwesten ganz anders gewöhnt......
Die kleinen smalltalks, die man immer wieder hat, vermisse ich ganz schön.
Aber ich will mal nicht rummjammern, wir geniessen unsere Tage trotzdem
Und ich muss zugeben, diese Seite des Mount St. Helens NM ist wirklich der schönere Teil. Ich war ja bislang ein Windy Ridge Fan, weil mir die Strecke in den Park viel besser gefallen hat - aber
die Johnston Ridge Seite ist tatsächlich viel schöner und man ist der schönen Helene viel näher